Wülfrath: 300.000-Euro-Gebot für alte Schule
Der Rat gab einem Investor den Zuschlag, der jetzt die überraschend hohe Summe für das ehemalige Übergangsheim am Oberdüsseler Weg zahlen will.
Wülfrath. Oberdüsseler Weg, der dritte Versuch: In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Rat der Stadt am Dienstagabend den Zuschlag für das ehemalige Übergangsheim vor den Stadttoren erteilt - für einen überraschend hohen Preis: 300.000 Euro soll der Investor zahlen - wenn es denn zum Notartermin kommt.
Ist es das vorläufige Ende der seit Jahren währenden Verkaufsbemühungen? 2008 hatte zunächst die GWG die Immobilie für 240.000 Euro erwerben sollen, aber nach internen Prüfungen die Option nicht genutzt. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten hatte als Wert für das Grundstück und das Haus 210.000 Euro ermittelt.
Im September 2009 wollte ein Wuppertaler Interessent 300.000 Euro zahlen - der zweite Beschluss des Rates. Doch auch hierfür kam es nicht zur Vertragsunterschrift, dafür aber zu einem neuen Wertgutachten. Und das wies nur noch 30.000 Euro aus. Das Liegenschaftsamt präsentierte der Politik vor wenigen Wochen auch einen Wülfrather Käufer, der bereit war, 80.000 Euro zu zahlen. Von dieser Entwicklung und den neuen Zahlen überrascht, nickte die Politik das Vorgehen nicht ab.
Die Stadt wiederum warb im Internet auf ihrer Homepage weiter für den Sanierungsfall am Oberdüsseler Weg. Sechs Angebote gingen plötzlich ein. Der Höchstbietende erhielt den Zuschlag - für 300.000 Euro. Dazu, wie er die Immobilie nutzen will, gab es zunächst keine Informationen.
Sollte es auch diesmal nicht zu einem Notartermin kommen, hat die Verwaltung dem Rat ein Verfahren vorgeschlagen, nach dem ein anderer der aktuellen Bewerber nachrücken kann.