Porträt: Ein Botschafter Wülfraths
Heinrich Meckenstock engagiert sich für seine Heimatstadt – und pflegt die Kontakte mit Partnerstädten im Ausland.
Wülfrath. Heinrich Meckenstock sitzt auf den Stufen seiner Terrasse und blickt nicht ohne Stolz auf seinen gepflegten blühenden Garten. "Mein Lieblingsplatz ist mein Zuhause", sagt er. Hinter ihm sein Fachwerkhaus, das malerisch neben einer alten Scheune steht. Seit 68 Jahren ist diese Idylle seine Heimat.
Von Kindertagen an bewohnt er das Haus in Nord-Erbach. Dort wuchs er auf, sah Wülfrath sich entwickeln und verändern. Gründete in seiner Heimatstadt eine Familie und blieb. Bis heute. "Ich habe mich immer schon sehr stark mit Wülfrath identifiziert. Mit seiner kleinen Altstadt und den vielen grünen Wiesen und Wäldern", schwärmt Heinrich Meckenstock.
Und was ein richtiger Wülfrather ist, der genießt nicht nur die Vorzüge seiner Stadt, sondern tut auch etwas dafür. In etlichen Vereinen und Organisationen zeigte und zeigt Meckenstock Einsatz und Engagement.
Ob der kleine Kegelclub mit seinen ehemaligen Mitschülern der Realschule, der Museumsverein, der Lions-Club oder der Verein für die Städtepartnerschaften: Heinrich Meckenstock pflegt Freundschaften innerhalb Wülfraths und bindet sogar international die Partnerstädte Bondues und Ware an "sein" kleines Städtchen.
"Dieser Stein ist mir vom Herzen gefallen", schrieb der damalige Bürgermeister Ulrich Eilebrecht auf einen Stein, als er es geschafft hatte, Meckenstock als Gründer des Freundeskreises Städtepartnerschaft zu gewinnen. "Den Stein habe ich bis heute", lacht er.
Und auch zwei Präsidentschaften im Lions-Club machten ihn bekannt. Genauso wie die Politik: Als Ratsherr der FDP für acht Jahre gewann er Einblicke in die inneren Strukturen seiner Heimatstadt.
Ja, Heinrich Meckenstock kennt das kleine Wülfrath wie seine Westentasche. Als Ingenieur für Vermessungswesen sah er schon das ein oder andere Gebäude entstehen und wieder verschwinden. Mit einem Hauch von Wehmut erinnert er sich an den Wiedenhof, der dem August-von-der-Twer-Haus weichen musste, der "damals irgendwie dazugehörte".
"Bei den Abbrucharbeiten der vielen Wülfrather Rathäuser war ich auch dabei", erzählt er. "Eines war mir immer besonders wichtig: Die Altstadt zu erhalten!" Doch obwohl ihn die historische Innenstadt mit der Kirche reizt - es zieht ihn immer wieder ins Grüne. In die Wälder, in denen er seit 1966 jagt. "In einem ländlichen Umfeld fühle ich mich am wohlsten. Die Ruhe im Grünen ist einfach herrlich", schwärmt der passionierte Jäger.
Aber trotz aller Heimatliebe: Meckenstock erkennt auch Missstände in "seinem Wülfrath". Denn so praktisch eine eigene Bücherei, ein eigenes Schwimmbad in der eigenen Stadt auch seien: "Wülfrath hat mehr, als es sich leisten kann", findet er. "Da müssen wir in Zukunft genau überlegen, wo investiert wird."