Ratingen: 24 Stunden unter Beobachtung

Als Angstraum wird der Düsseldorfer Platz bezeichnet. Doch jetzt sollen Kameras und Leuchten für mehr Sicherheit sorgen.

Ratingen. Sicherheit und Ordnung: Das sind die beiden Schlagwörter, die momentan in aller Munde sind - zumindest wenn über die Situation am Düsseldorfer Platz diskutiert wird.

Der von einigen als "Angstraum" bezeichnete Platz soll nun aber wieder ein Ort werden, an dem sich die Ratinger wieder aufhalten können, ohne Angst zu haben, ausgeraubt, verprügelt oder angepöbelt zu werden.

Das Rezept dafür: Vier neue Leuchten, die den Düsseldorfer Platz nachts nun heller werden lassen und acht Videokameras, die die Haltestellen und Gleise überwachen.

So geschieht das im Kreis nur in Ratingen. "Aus anderen Städten hatten wir keine Anfrage, ob wir Kameras installieren können. Der Düsseldorfer Platz ist eben ein kritischer Ort. Und diesen wollen wir beobachten, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu fördern", sagt Dirk Biesenbach, Vorstandssprecher der Rheinbahn.

Er und Kollegen aus der technischen Abteilung trafen sich am Mittwoch am Düsseldorfer Platz zu einem Ortstermin, um sich die Kameras und die Leuchten noch einmal genauer anzuschauen. Und um zu erklären, wie das neue Sicherheitskonzept funktioniert.

"Die Bilder werden in Realzeit an die Leitstelle in Düsseldorf übermittelt. Dort sitzen rund um die Uhr Kollegen, die sich die Aufnahmen anschauen", erklärt Dirk Biesenbach. Sollten auffällige Szenen zu sehen sein, würde umgehend die Polizei in Ratingen informiert werden, die dann eingreifen kann.

Andersherum kann aber auch die Polizei die Rheinbahn anrufen und nach Aufnahmen fragen. Zum Beispiel, wenn jemand auf dem Platz überfallen wurde, und nun genaueres über die Täter herausgefunden werden soll. Das ist aber nur bis spätestens 48 Stunden nach dem Vorfall möglich.

Grund: Nach zwei Tagen müssen, so die Datenschutzbestimmungen, die Aufnahmen gelöscht werden. Aufgrund dieser Bestimmungen dürfen auch nur die Haltestellen und Gleise gefilmt werden, nicht aber Privatgrundstücke und Häuser von Geschäftsleuten.

Gekostet hat das gesamte Sicherheitskonzept zusammen rund 200.000 Euro. Davon hat die Rheinbahn 180.000 Euro für die Kameras ausgegeben, die Stadt 23.000 Euro für die Installation der neuen Leuchten.

Und Birkenkamp deutete an, dass die Stadt auch noch in weitere Projekte für mehr Sicherheit und Ordnung investieren wird, "wenn diese bezahlbar sind." Konkret nannte er keine neuen Vorhaben, aber "man habe derzeit noch Überlegungen für weitere Maßnahmen", deutete er an.