Ratingen: Aktion - Dem Jahr ein Denkmal gesetzt
Jugendliche haben aus Stein ein Zeichen für das Jugendkulturjahr gemeißelt. Es soll einen festen Platz im Stadtbild bekommen.
Ratingen. Chantal Solitair ist fix und fertig: "Puh, ganz schön anstrengend. Da muss man zwischendurch Pause machen, sonst kriegt man Muskelkater", stöhnt die Zwölfjährige. Sie bearbeitet gerade mit einer großen Feile einen weißen Stein, der schon stark einem Boot ähnelt. "Da kann man dann später vielleicht Blumen reinpflanzen oder so", begutachtet sie ihr Werk kritisch.
Neben ihr schleift Katharina (12) mit Schleifpapier eine Fischflosse glatt, während Iris mit Hammer und Meißel eine Blume aus ihrem Stein schlägt. Die drei machen beim Bildhauerworkshop von Berthold Welter und Jochen Schwab mit, eine Veranstaltung des Jugendkulturjahrs. Seit Montag schon hämmern, feilen und schleifen 15 Kinder und Jugendliche auf dem Abenteuerspielplatz in Ratingen West um die Wette.
Sprichwörtlich im Mittelpunkt steht aber ein Gruppenprojekt, das einmal zum greifbaren Sinnbild für das ganze Jugendkulturjahr werden könnte: Vier große, miteinander verfugte Steinblöcke ruhen unter dem Zeltpavillon, insgesamt sind sie zwei Meter lang, eineinhalb Meter hoch und wiegen ungefähr zweieinhalb Tonnen. Bildhauer Welter hat die Quader aus der Eifel mitgebracht.
Inzwischen hat die Gruppe einen überdimensionalen Reißverschluss in die Steine gehauen. "Die Skulptur soll später ja in Ratingen ausgestellt werden, daher musste es schon was Großes sein", erklärt Jochen Schwab. Weil für das Denkmal aber nur fünf Tage Zeit waren, musste ein realistisches Ziel her. Und so kamen Schwab und sein Partner Berthold Welter auf die Idee mit dem Reißverschluss. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.
Derzeit wird noch ein passender Standort für die Skulptur gesucht. "Wir sind im Gespräch mit der Stadtverwaltung, aber wir wissen noch nichts Genaues", so Schwab. Doch langsam drängt die Zeit: "Denn der Standort muss ja noch vorbereitet werden, die Skulptur braucht auch ein Fundament."
Die Jugendlichen haben jedenfalls schon ziemlich genaue Vorstellungen, wo sie ihr Kunstwerk in Zukunft sehen wollen. Cecil Krause wünscht sich: "Das soll auf den Marktplatz, da können das ganz viele Leute beim Vorbeilaufen sehen."