Wülfrath: Barbara Lorenz-Allendorff will „abarbeiten und aufarbeiten“

Abwahlverfahren: Bürgermeisterin sieht Defizite in ihrer Amtsführung und will bleiben.

<strong>Wülfrath. "Überraschend" kommt für Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff die Forderung nach einem Abwahlantrag durch den CDU-Stadtverbandsvorstand. "Das ist nur eine billige Art, den Antrag in dieser Form zu stellen. Er soll von den eigentlichen Problemen abzulenken", sagt sie vor der örtlichen Presse. Sie werde im Amt bleiben. Ihre Amtsführung sei in Ordnung. Sie habe sich keine Fehler vorzuwerfen. Jegliche Kritik an ihrer Führung weise sie zurück. "Wir haben so an 15 Minuten gedacht", begrüßt die Bürgermeisterin nach einem "Kurzurlaub", wie sie die abgebrochene Frankreich-Reise nennt, die Journalisten. In der Folge lässt Lorenz-Allendorff, die fahrig, aber kämpferisch wirkt, keine Kritik an sich gelten. Die von der CDU angestoßene Abwahl-Debatte sei fehl am Platz. "Statt eine Personaldiskussion zu führen, müssen wir ein Sanierungskonzept aufstellen", sagt sie. Die Krise könne nicht an einer Person festgemacht werden. Dass die Union - aber auch andere Fraktionen - ihr Führungsschwäche vorhalte, die der Situation und dem Amt nicht angemessen sei, ist für sie "gar nicht nachvollziehbar". Sie habe den Konsolidierungsgutachter schließlich beauftragt. "Der Rat hat doch in den letzten Monaten keine Entscheidungsfreudigkeit gezeigt", kritisiert sie.

Das Schreiben des Landrates, der Auslöser für den Abwahl-wünsche der CDU war, ist aus Lorenz-Allendorffs Sicht nur eine "pflichtgemäße Verfügung". Besondere Kritik an ihrer Person lese sie darin nicht. Den Landrats-Vorwurf, sie habe nicht regelmäßig informiert und nur auf Nachfrage geantwortet, weist sie zurück. "Ich weiß nicht, was er meint."

Wie sie persönlich in der Beigeordneten-Frage stehe? Sie schweigt zunächst. Ob sie sich ein Rathaus ohne Beigeordnete vorstellen kann? "Wir müssen überall sparen, wo wir sparen können." Ein Rathaus ohne Beigeordnete? "Ich muss mir das vorstellen können." Nachfragen zur Fürsorgepflicht als Verwaltungschefin und Vorgesetzte gibt sie weiter: "Die Fraktionen müssen entscheiden."