Ratingen: Das Fest der Stimmen - Im Stadttheater klingt’s am besten
Am Montag wurde das Programm für das „Voices“-Festival verkündet. Das Konzept bleibt vielseitig, der Ort wird aber einheitlich.
Ratingen. Das erste Mal ist’s neu, beim zweiten Mal schon Tradition und beim dritten Mal Brauchtum. Das alte rheinische Sprichwort erwähnt Kulturdezernent Dirk Tratzig in diesem Jahr besonders gerne, wenn es um "Voices - das Festival der Stimmen" geht. Denn die Veranstaltungsreihe, die in den vergangenen beiden Jahren mehr als 4600 Besucher nach Ratin- gen lockte, geht dieses Jahr in die dritte Runde. "Ich hoffe, dass wir irgendwann den 10. Geburtstag des Festivals feiern können", sagt Tratzig - und Inge Röhnelt, Leiterin des Kulturamts, nickt. Beide präsentierten am Montag im Rathaus das Programm für "Voices". Mit am Tisch: Peter Baumgärtner, künstlerischer Leiter des Festivals, sowie zahlreiche Sponsoren.
Denn die ganze Veranstaltung kostet etwa 80000 Euro. Die Hälfte davon hat die Stadt locker gemacht, damit in Ratingen wieder verschiedene Stimmen zu hören sind. Der Rest haben Sponsoren beigesteuert.
Neu ist, dass nicht mehr an verschiedenen Orten in der Stadt gesungen und gespielt wird, sondern ausschließlich im Stadttheater. "Die vergangenen Jahren haben uns gezeigt, dass die Akustik dort einfach am besten ist", sagt Inge Röhnelt.
Davon profitiert als erste Sängerin, die am Mittwoch, 3. November, den Auftakt zum Festival gestaltet, Julia Neigel, dem Publikum eher bekannt als Jule Neigel. Bei "Voices" präsentiert sie einige ihrer alten Klassiker, aber auch Neuheiten aus ihrer aktuellen Akustik-Tour 2010.
Kabarettistisch wird es am Donnerstag, 4. November, um 20 Uhr. Dann präsentieren Marco Tschirpke und Sebastian Krämer einen schrägen Abend mit Liedern, die nach Aussage der Veranstalter, Wahnwitz haben und Abgründe offenbaren. Am selben Abend um 21. 30 Uhr geht es mit Ironie und Humor weiter. Das Trio "Ars Vitalis" zeigen ihr Programm "Fahrenheiten - eine konzentrierte Attacke auf den Verlust des Staunens".
Jazzfreunde kommen am Freitag, 5. November, auf ihre Kosten. Dann ist zum ersten Mal die WDR Bigband in Ratingen zu Gast. Sie wird Cécile Verny bei ihrem Auftritt unterstützen. Verny will das Publikum mit Liedern einer größten Jazz-Ikonen des 20. Jahrhunderts überzeugen: Billie Holiday.
Samstags, 6. November, gibt es dann, wie schon in den beiden Jahren zuvor, die "Vocal Night", bei der verschiedene Künstler auftreten werden. Rock, Pop, Jazz und Jodelei werden geboten. Christina Zurbrügg jodelt zu Funk und Rap-Ryhtman fernab von Heimatfilm-Idylle. "Das sollten sich die Besucher nicht entgehen lassen. So etwas habe ich noch nie zuvor gehört", wirbt Peter Baumgärtner für den ungewöhnlichen Programmpunkt.
Den Abschluss des Festivals bildet am Sonntag, 7. November, eine Lesung des Psychoanalytikers Wolfgang Schmidtbauer. Er wird aus seinem neuen Werk "Die drei Generationen der BRD - Familiendynamische Gesichtspunkte" vorlesen und 60 Jahre Bundesrepublik anhand dreier unterschiedlicher Generrationen beleuchten. Doch auch dabei wird Musik im Spiel sein. Jörg Siebenhaar begleitet Schmidtbauer am Piano mit Liedern, die in den drei Generationen typischerweise gehört wurden.