Ratingen: Die Stellmacherei geht, Fotokunst kommt
Im Stadtmuseum ist die Neuausrichtung der Sammlungen im Gange.
Ratingen. Es ist ein kleiner Schatz, den das Stadtmuseum abzugeben hat - allerdings ein nicht eben handlicher: Eine komplette Stellmacher-Werkstatt lagert seit Jahren in eigens dafür angemieteten Räumen an der Sandstraße und soll bald einen neue Besitzer bekommen. Erst am Mittwoch hat sich Kulturdezernent Dirk Tratzig mit Vertretern des Heimatvereins Dortmund-Lütgendortmund getroffen, um ihnen die schweren Maschinen und Geräte zu zeigen. Die Ehrenamtler betreuen ein Museum in einem Wasserschloss, ähnlich dem Haus am Haus. Für einen leer stehenden Scheunenflügel suchen sie geeignete Exponate.
Ob ihre Wahl allerdings auf die Ratinger Stellmacherei fällt, konnte Dirk Tratzig gestern noch nicht sagen: "Da steckt noch sehr viel Arbeit drin, das Ganze ist wie ein riesiges Puzzle und vieles ist zu restaurieren." Ob der Heimatverein Lütgendortmund diese Aufgabe übernehmen will, ist noch nicht absehbar. Ähnliche Gespräche hatte es in der Vergangenheit bereits mit Freilichtmuseen in Zwickau und Hagen gegeben - allerdings erfolglos.
Eines steht dabei fest: An der Sandstraße wird die Sammlung nicht mehr lange bleiben. Zu schade ist es um die alten Stücke, die in Ratingen aus Platzmangel wohl niemals ausgestellt werden. Und dabei auch noch Geld kosten. Tratzig: "Die Miete ist nicht ganz unerheblich."
Gleichzeitig meldet das Stadtmuseum aber auch Zuwachs: Marcus Schwier, Architekt und Fotograf, schenkt dem Museum seine Doppelarbeit "Mallorca I und II". Der Künstler, der in Ratingen und Düsseldorf lebt, hat bereits 2004 mit einer Einzelausstellung auf sich aufmerksam gemacht, in der bereits das Diptychon zu sehen war, das nun dauerhaft in den Bestand übergehen wird. Schwier lehrt Architekturfotografie in Düsseldorf und in den USA. Seine Arbeiten zeichnen sich durch sein besonderes Gefühl für Räume aus, das er auf Landschaften überträgt.
Die Übergabe von "Mallorca I und II" findet am kommenden Dienstag statt. esk