Wülfrath: Training hat bald einen Preis

Die Stadt wird eine neue Entgeltordnung mit den Vereinen für die Sportstättennutzung diskutieren.

<strong>Wülfrath. 18400 Euro erwartet die Stadt in diesem Jahr an Einnahmen aus Nutzungsgebühren für städtische Sportstätten. Dass da für eine notorisch klamme Kommune mehr drin ist, hat unlängst der Kreis Mettmann den Wülfrather Verantwortlichen vorgerechnet. Die Stadt könnte mit Einnahmen in der Größenordnung von einer halben Million Euro kalkulieren - wenn eine entsprechende neue Entgeltordnung für Sporthallen und Sportplätze aufgestellt würde. "Utopisch", nennt Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth diese Rechnung. Im Ausschuss für Freizeit, Kultur und Sport macht er aber klar, dass die Einnahmen in diesem Bereich deutlich erhöht werden müssen. Im der nächsten Sitzung will er einen Beschlussvorschlag machen.

Mitglieder des Stadtsportbundes müssen jetzt noch nicht zahlen

Freie Gruppen, Hobbyteams, der Kreissportbund - das sind die Nutzer, die heute zwischen 20Euro (Turnhalle Ellenbeek) und 48 Euro (Sportplatz Erbacher Berg) pro Stunde in die Stadtkasse einzahlen. Die Mitgliedsvereine des Stadtsportbundes sind von diesen Zahlungen befreit. "Dabei wird es nicht bleiben können", sagt van Hueth - und das wissen auch die Vereine. Kurzfristig sollen Gespräche mit dem Stadtsportbund aufgenommen werden. Für van Hueth und Sportamtsleiter Dietmar Ruda ist aber auch klar, wie beide im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung betonten, dass bei den Nutzungsgebühren Unterschiede gemacht werden müssen. "Kinder und Jugendliche haben erste Priorität", sagen sie.

Im Ausschuss in dieser Woche legte die Verwaltung eine Art Bestandsaufnahme vor. Sie zeigte auch Regelungen auf, wie sie in Nachbarstädten bereits umgesetzt werden. So müssen in Velbert beispielsweise Vereine des Stadtsportbundes drei Euro pro Stunde entrichten.

Die Stadt verweist auch darauf, dass in den vergangenen Jahren bereits Anstrengungen unternommen wurden, die Kosten zu senken. So wurden Stellen ausgeschiedener Hallenwarte nicht wieder besetzt. Und so gibt es heute nur noch in der Doppel-Halle Fliethe zwei städtische Mitarbeiterinnen, die zu Zeiten des Schulsports abwechselnd die Hallenaufsicht haben. In den übrigen Zeiten liegt die Aufsicht in den Händen des Turnerbundes.

Hans-Werner van Hueth strich gegenüber der WZ auch die steigenden Energiekosten als einen Grund für die Notwendigkeit von Hallennutzungsgebühren heraus. Er wies zum Beispiel darauf hin, dass ganze Familien ihre Mitgliedschaft in Sportvereinen nutzen würden, um in den Hallen und nicht mehr zu Hause zu duschen. Der Fachbereichsleiter: "Da werden privat Kosten gespart." Im Ausschuss erhielt er dafür ein Schmunzeln aus den Fraktionen...