Ratingen: Mit dem Besen Ruhe und Ordnung schaffen

Aktionsplan: Mit mehr Personal könnte der Baubetriebshof den Ratinger Westen sauberer halten.

Ratingen. Dort, wo die Straßen blitzblank sind, ist es meist auch ruhig und sicher. Daran gibt es keinen Zweifel. Dass dieses Prinzip auch umgekehrt funktionieren könnte, will die Stadtverwaltung beweisen und schlägt vor, in West künftig mehr für die Straßenreinigung auszugeben.

Ganze sieben Mitarbeiter sollen zwischen Mai und September zusätzlich dafür sorgen, dass der Berliner Platz sauberer ist, weniger Müll rund um den Grünen See liegen bleibt und die Grünflächen in Ordnung gehalten werden. Das will sich die Verwaltung 100000 Euro im Jahr kosten lassen - nach reiflicher Überlegung und langen Gesprächen, unter anderem in der Arbeitsgruppe "Angsträume", in der sich Vertreter von LEG, Polizei und Verwaltung Gedanken über die Sicherheit in West machen.

Der Gedanke ist nicht von der Hand zu weisen: Schmutz und Unordnung auf der Straße laden so manchen dazu ein, sich daneben zu benehmen. Das mündet in noch mehr Müll, Vandalismus und bisweilen sogar Gewalt.

Im Sommer ist der Brennpunkt West besonders dreckig, weil das Leben dann vermehrt draußen stattfindet. An den Wochenenden sieht es auch am Grünen See schlimm aus. Deshalb sieht der Plan des Baubetriebshofes vier Saisonkräfte vor, die von Mai bis September anpacken. Zusätzlich sollen ganzjährig zwei Arbeitsplätze für schwer vermittelbare Menschen kommen - die Arbeitsagentur steuert für sie einen Großteil der Personalkosten bei. Außerdem wird ein Straßenreiniger gebraucht, der das Team leitet.

Risiken und Perspektiven benennt Ordnungsamtsleiterin Barbara Arndt in ihrer Beschlussvorlage auch gleich: Es dürfte nicht leicht werden, für diese Aufgabe aus dem Personenkreis der schwer Vermittelbaren und der Hartz IV-Empfänger geeignete Bewerber zu finden.

Außerdem ist sich das Amt bewusst, dass die Maßnahme über Gebühren auch von jenen Bürgern getragen wird, die nicht für die Zustände verantwortlich sind. Dennoch: Allein die Perspektive, dass mehr Sauberkeit für mehr Sicherheit sorgen könnte, stelle, so heißt es, das öffentliche Interesse her.