Ratingen: Joseph-Musical - Nach den Sternen gegriffen

Der Höhepunkt des Jugendkulturjahres überzeugte auf ganzer Linie. Das Stadttheater war dreimal komplett ausverkauft.

<strong>Ratingen. Drei mal restlos ausverkauftes Stadttheater, 20 Minuten Schlussapplaus, zahllose Vorhänge, mehrere Zugaben: Mit stehenden Ovationen wurde nach den Aufführungen das Riesenensemble gefeiert, das nach monatelanger Vorbereitung das Webber-Musical "Joseph" auf die Bühne gebracht hat. "So etwas mit Kindern und Jugendlichen auf die Beine stellen zu wollen, das heißt, nach den Sternen zu greifen!" Musikschulleiter Paul Sevenich war schon in der Premierenpause die Erleichterung und auch ein wenig Stolz anzusehen.

Das aufwändigste Projekt des Jugendkulturjahres

Mit dieser Aufführung von "Joseph and the amazing Technicolor Dreamcoat", dem weltbekannten Erfolgsstück des "Musicalkönigs" Andrew Lloyd-Webber, haben alle Beteiligten bewiesen, dass ein solches Mammutprojekt zu stemmen ist. Zumindest, wenn alle an einem Strang ziehen, denn "Joseph" ist eine Gemeinschaftsproduktion, an der zahlreiche Institutionen und Einzelpersonen mitgearbeitet haben. Insgesamt waren an die 260 Personen am Gelingen dieses "größten, aufwändigsten und vielschichtigsten Projekts des Jugendkulturjahres" beteiligt, wie Bürgermeister Harald Birkenkamp in seiner Begrüßung sagte.

Das Engagement wurde mehr als belohnt: Alle drei Vorstellungen waren ausverkauft und die Begeisterung der jungen Darsteller übertrug sich direkt auf das Publikum. Am Premierenabend gab es sogar Szenenapplaus für die Bühnenhelfer, die ein defektes Deko-Element im Handumdrehen reparierten.

Generell hatte man nicht den Eindruck, dass da ein Laienensemble auf der Bühne stand - so professionell kam die ganze Inszenierung rüber: bravourös die Choreografie der Tanzeinlagen, pfiffig und hochwertig die Kostüme, ausgefeilt die Tontechnik und Lichtregie, einfallsreich und solide die Kulissen, überzeugend Solisten, Chor und Orchester - alles hatte Hand und Fuß, da war nichts improvisiert oder halbgar.