Wülfrath-Bilder für Afrika
Kinderfreundschaft: Die Wülfrather Schulen helfen Kindern in Togo.
Wülfrath. Wenn die Kinder in Togo zur Schule im kleinen Dorf Kpawa gehen wollen, müssen sie lange Märsche in Kauf nehmen. Zu Regenzeiten sind die Wege völlig aufgeweicht. In der Schule angekommen, hat lange nicht jedes Kind einen Stuhl oder eine Bank. Nach der Schule müssen alle Kinder daheim in der Landwirtschaft helfen. Die Grundschulkinder in Wülfrath waren entsetzt, als sie von den Zuständen im westafrikanischen Togo hörten. Und wollten sofort helfen. Die meisten griffen in ihre Jackentaschen und spendeten vom Taschengeld. Über 300 Euro kamen mit Hilfe der Schulen Ellenbeek, Rohdenhaus und der Freien Aktiven Schule zusammen. Weitere Sammelbüchsen zum Weltkindertag sowie Sponsoren halfen, den Gesamtbetrag auf 600Euro aufzustocken.
Am Dienstag fliegen Patricia und Eberhard Karbe von Paris aus nach Togo, um das Geld an Schulleiterin Ayiai persönlich zu übergeben. Die Lehrerin will von diesem Geld Lehrbücher und Sportartikel kaufen. "600 Schüler teilen sich einen Fußball", sagt Patricia Karbe, die dem Kontinent Afrika schon immer verbunden war. "Das verstehen die Wülfrather Schulkinder, da sehen sie den Unterschied zu Deutschland." Die Schüler, überwiegend der dritten Klassen, hatten auch für ihre Eltern einen Zettel über die Aktion erhalten. Viel kamen am nächsten Tag mit weiteren Spenden in die Schulen.
Die Koordination dieser internationalen Kinderfreundschaft liegt bei der Leiterin des Kinder- und Jugendhauses In den Eschen, Simone Feldmann. Sie ging auch in die Schulen, um über die Kinder von Kpawa zu berichten. "Togo ist ein armes Land", sagt Patricia Karbe. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann, einem Veterinär, schon vor Jahrzehnten ein Projekt ins Leben gerufen, um den dortigen Kleinbauern eine Zukunftsperspektive zu geben. Von dem Hilfsprojekt konnten die Bauern Hühner kaufen, die geimpft wurden. Die Bauern leben vom Erlös der Eier und vom späteren Verkauf der Tiere.
Wenn Familie Karbe, die auch von Tochter Gudrun unterstützt wird, in Togo landet, wird sie nicht nur die 600 Euro überreichen. Die Kinder der Wülfrather Schulen haben Bilder gemalt, wie das Leben in Wülfrath aussieht. Viele Bilder zeigen die Hochhäuser der Ellenbeek, Spielplätze und Schulräume. Auch ein Plakat von den Wülfrather Schülern geht übrigens mit auf den Weg nach Togo. Die Kinder der Schule Kpawa haben auch Bilder von ihrem Leben gemalt.
Das Land Togo ist ein Kleinstaat in Westafrika langgestreckt zwischen Ghana und Benin gelegen. Bis zum Ersten Weltkrieg war es deutsche, danach eine französische Kolonie.
Erwerb Togo lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Die Kinder helfen ihren Eltern.