Ratingen: Justiz - Mann gesteht Mord an Stiefmutter
26-Jähriger gibt die Bluttat zu, bestreitet aber Habgier als Motiv.
Ratingen/Düsseldorf. Der 26-Jährige, der im Dezember vergangenen Jahres seine Stiefmutter mit einem Mörser erschlagen haben soll, hat Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landgericht doch noch ein Geständnis abgelegt.
Der wegen Mordes angeklagte Pole gab zu, die 51-Jährige in ihrer Wohnung an der Fester Straße ohne Vorankündigung mit dem Mörser attackiert zu haben. Rund 25 Mal soll er auf die Frau eingeschlagen haben, bis sie schließlich an ihren schweren Kopfverletzungen starb.
Die angebliche Tatwaffe soll er zuvor aus der Wohnung seiner Stiefschwester geholt haben. Als die Frau schließlich leblos am Boden lag, soll er aus ihrer Jacke noch die Geldbörse mitsamt der EC-Karte entwendet haben. "Lass mich in Ruhe sterben", habe seine Stiefmutter zu ihm gesagt. "Ich habe sie nicht getötet, um an ihr Geld zu kommen", betonte der Angeklagte.
Stattdessen habe er aus Hass und Wut gehandelt. Denn die 51-Jährige sei Jahre lang mit seinem Vater verheiratet gewesen. Als dieser jedoch mit einer anderen Frau ein Verhältnis begann, wobei er entstanden war, hätte sie seinen Vater verlassen. "Seitdem gab es ständig Konflikte", sagte der Angeklagte.
Seine Stiefmutter habe ihm die Schuld an ihrer zerrütteten Ehe gegeben. Eskaliert sei das Ganze schließlich kurz vor Weihnachten. Da habe die 51-Jährige verkündet, nicht mit ihm Weihnachten feiern zu wollen, sondern nach Polen zu reisen.
"Er durfte sie nicht Mutter nennen, sondern lediglich Tante", sagte sein Rechtsanwalt. Sein Mandant habe den Mörser mit in die Wohnung der Frau genommen, um sie damit zu erschlagen. "Zunächst hat er sie in ein belangloses Gespräch verwickelt."
Das Urteil soll voraussichtlich am 1.Oktober verkündet werden. Sollte die Kammer seiner Aussage folgen, wird der Mann wegen Mordes aus Heimtücke verurteilt. Das Motiv der Habgier kommt dann nicht mehr in Betracht. Auf Mord steht lebenslange Freiheitsstrafe.