Ratingen: Menschen - Nikita kennt keine Angst

Die zwölf Jahre alte Schülerin ist mutiger als manch gestandener Mann. In der Kika-Sendung „Trau Dich“ beweist sie, dass sie Nerven wie Drahtseile hat.

Ratingen. Mit ihren gerade einmal zwölf Jahren macht Nikita Reucher Sachen, die würden sich nicht einmal gestandene Männer trauen. Wie zum Beispiel in den Bergen klettern und sich über 200 Meter tiefe Abgründe hangeln.

"Aber das macht riesig viel Spaß und war mega-spannend", sagt die Jugendliche, die vor kurzem im französischen La Palud auf Klettertour ging. Und außerdem: "Meine Mutter klettert auch gerne und war ja mit dabei. Was soll da schon schiefgehen?"

Und weil Angst für Zwölfjährige ein Fremdwort ist, und sie viel erleben will und voller Negier steckt, hat sie sich auch bei der Fernsehsendung "Trau Dich - Kika sucht den mutigsten Teenager beworben". Sie Sendung des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals habe sie vorher schon gesehen, und sich da schon gedacht: "Das, was die Jugendlichen da machen, will ich auch mal ausprobieren."

550 Jugendliche hatten sich im Vorfeld zur Sendung beworben. Nikita Reucher kam unter die letzten zwölf Teilnehmer, die vor die Kamera durften. Nicht zuletzt auch, weil sie dem Castingteam in ihrer Bewerbung von ihrem Kletter-Tripp in Frankreich berichtet hatte. Das hat das Kika-Team derart beeindruckt, dass sie die Zwölfjährige sofort anriefen, sie kennen lernten wollen - und für geeignet hielten, bei der Show mitzumachen.

"Aufgeregt war ich schon, als ich erfahren habe, dass ich bei der Sendung mitmachen darf. Ich war ja vorher noch nie beim Fernsehen", erzählt die Gymnasiastin, die das Carl-Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium besucht.

Im August ging es für Nikita und die elf anderen Teilnehmer der Sendung nach Berlin in den Filmpark Babelsberg, wo die Kika-Show aufgezeichnet wurde. Und da musste sie und die anderen Jugendlichen bei verschiedenen Aktionen beweisen, dass sie Nerven wie Drahtseile hat. Es galt auf Seilen hoch über den Straßen zu balancieren, 30 Meter hohe Wände runterzulaufen, auf einem Autodach mitzufahren oder mitten in der Stadt aufzutreten - mit einem verrückten Kostüm und schräger Perücke.

Doch Nikita meisterte viele der Mutproben mit links. "Nervös war ich vor den Aktionen nicht wirklich. Ich fand eher das spannend, was um mich herum geschah, die ganzen Kameras, den Regisseur, die Moderatoren." Und Nikita fand den Rummel beim Dreh so toll, dass sie sich jetzt vorstellen kann, später auch einmal beim Fernsehen oder Film zu arbeiten.

"Aber wenn, dann nur vor der Kamera, alles andere ist mir zu langweilig." Gespannt ist sie jetzt aber erst einmal auf die Sendung, die ab Montag im Kika zu sehen ist. "Ich habe mich noch nie im Fernsehen gesehen. Auch der Kika hat uns Teilnehmern vorher keine Mitschnitte gezeigt."

Ob Nikita, die in ihrer Freizeit Fußball spielt und Leichtathletik treibt, Deutschlands mutigster Teenager geworden ist oder nicht, weiß sie zwar schon, aber verraten darf sie das Ergebnis noch nicht. Das hat sie dem Fernsehsender versprochen. Aber eines kann sie sagen. "Ich war schon eher einer der mutigeren Teilnehmer".