Ratingen: Navi-Klau nimmt kein Ende
Polizei: Serie von Autoaufbrüchen hält Polizei auf Trab. Täter haben es auf vor allem auf Navigationsgeräte abgesehen.
Ratingen. Es geht blitzschnell: Scheibe einschlagen, zugreifen, abhauen. Seit rund zwei Wochen treiben Autoknacker in Ratingen verstärkt ihr Unwesen, die es vor allem auf mobile Navigationsgeräte abgesehen haben. Vier bis sieben Fahrzeuge wurden seitdem täglich geknackt und ausgeräumt, gestern waren es sogar zehn (siehe nebenstehende Meldung). Seit Monatsanfang wurden der Polizei gut 90 Aufbrüche gemeldet. Die hat inzwischen eine Spezialtruppe im Einsatz.
Bisher hatten vor allem so genannte reisende Tätergruppen, die vor allem nachts in einem Stadtteil zuschlagen und auf fest eingebaute Geräte spezialisiert sind, der Polizei zu schaffen gemacht. "Die Aufbrüche am helllichten Tag sind aber ein ganz neues Phänomen", sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. "Zunächst war nur der Stadtteil West betroffen, dann schwappte es nach Tiefenbroich rüber." Inzwischen werden auch zahlreiche Fälle aus anderen Stadtteilen gemeldet.
Angesichts der Tathäufung vermutet Löhe, dass es sich nicht um Beschaffungskriminalität etwa von Drogenabhängigen handelt. "Da hat jemand einen Absatzmarkt gefunden, um die gestohlenen Navis loszuwerden." Gestohlen werde aber alles, was halbwegs wertvoll aussieht - darunter auch Skurriles: "Vor ein paar Tagen nahmen die Täter eine schwarze Ledertasche mit Medikamenten und Impfbesteck für Diabetiker mit."
Inzwischen wird die Sondereinheit "Einsatzunterstützung" der Polizei verstärkt in Ratingen eingesetzt. Die rund 50-köpfige Truppe wurde im Zuge der Neuorganisation der Polizeibehörde gebildet. "Verstärkte Streifen - in Uniform und auch in Zivil", mehr wollte Kripochef Bernd Lingott aus ermittlungstaktischen Gründen nicht verraten.