Ratingen: Plan B für den Stadthallenpark
Der Umbau ist aus Kostengründen fraglich. Die Alternative beschränkt sich auf die Teichanlage und eine Gastronomieterrasse.
Ratingen. Dass der Stadthallenpark aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden und durch Umbau und Neugestaltung attraktiver werden soll, darüber herrscht weithin Einigkeit. 2,6 Millionen Euro waren für die Entwürfe des Planungsbüros Geo3 veranschlagt. Mit der Mehrheit von CDU und SPD wurde dann eine abgespeckte Variante für 1,4 Millionen Euro auf den Weg gebracht.
Doch angesichts wegbrechender Einnahmen muss jetzt auch dieser Posten auf den Prüfstand. Um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen, hat das städtische Grünflächenamt gemeinsam mit dem Planungsbüro einen "PlanB" erstellt, der auch für relativ kleines Geld ein Aufhübschen des Parkes möglich macht und vor allem dem neuen Pächter der Stadthalle, Heinz Hülshoff, die Einrichtung einer gehobenen Außengastronomie erlaubt.
In den vergangenen Tagen wurde getüftelt und geplant, gestern lagen die überarbeiteten Pläne beim Verwaltungsvorstand, der seinen Segen dazu geben muss - vor allem zu der neuen Kostenrechnung.
Während die Ursprungsplanung vorsah, die Wege im Park anders zu ordnen und vor allem barrierefrei auf ein gleiches Niveau abzusenken, will man darauf jetzt aus Kostengründen zunächst verzichten. Das Hauptaugenmerk will man jetzt auf die Teichanlage richten.
Am Südufer sollen die Betonkaskaden, die eigentlich seit langem nicht mehr funktionieren, abgerissen und das Niveau um eineinhalb Meter gesenkt werden. Dann kann dort auf gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel eine Terrasse angelegt werden, auf der Heinz Hülshoff seinen Außengastronomiebetrieb einrichten will.
Einige Meter weiter, am Ostufer des Teiches direkt hinter der Stadthalle, sind Sitzgruppen und -bänke vorgesehen, die zum Verweilen einladen sollen. Damit sowohl das Dinner als auch die kleine Verschnaufpause am Teich auch geruchsmäßig das reine Vergnügen wird, muss das Gewässer gründlich entschlammt und gereinigt werden.
Ein so genannter Schwerkraftfilter soll dann dauerhaft für eine deutlich verbesserte Wasserqualität sorgen. Anders wäre - gerade in den warmen Monaten - auch keine Gastronomie unmittelbar am Wasser denkbar.
Für einen Teil der unmittelbar am Wasser liegenden Terrasse stellt sich Hülshoff eine Überdachung vor. Vom Anspruch her denkt der Gastwirt an "gepflegtes Essen" unter freiem Himmel. Gekocht und zubereitet wird es in der Küche des Stadthallen-Restaurants. Die Keller müssen dann kleine Fußmärsche auf sich nehmen.
"Entscheidend ist bei diesen Plänen, dass wir nichts für die Zukunft verbauen", erklärt Manfred Fiene, Leiter des Grünflächenamtes. Wenn es sich die Stadt finanziell wieder leisten will, könne nahtlos das Ursprungs-konzept weiter verfolgt werden. Zu den Kosten wollte Fiene keine Angaben machen, es sei aber "deutlich billiger" als die 1,4 Millionen Euro für den ursprünglich geplanten ersten Bauabschnitt.
Nach Informationen unserer Redaktion soll der Betrag bei gut einer halben Million Euro liegen. Baubeginn könnte im Oktober sein. Die Freiluftsaison in diesem Jahr will Hülshoff ohne Umbauten im Park bestreiten. Das hat der Pächter mit der Stadt vereinbart - aus Sorge, dass wegen Dreck und Baulärm die Gäste fernbleiben.