Schwarzbachklinik: Ausbau wird Therapieplätze verdoppeln

Standort soll erweitert werden: Neues Bauwerk, größere Werkstatt und eine sanierte Villa.

Ratingen. Sie gilt bei Ärzten und Therapeuten als gute Adresse: die Schwarzbachklinik am Niederbeckweg im südlichen Schwarzbachtal. In der ehemaligen Fabrikantenvilla mitten in einem parkähnlichen Garten wird seit Jahren erfolgreich Drogentherapie betrieben.

Jetzt will der Träger, der Deutsche Orden, den Standort Ratingen ausbauen und hier sein Therapieangebot mehr als verdoppeln. Dafür soll eine ähnliche Einrichtung in Essen geschlossen und komplett nach Ratingen verlegt werden.

Im Planungsamt der Stadt hat man die entsprechenden Änderungen der Bebauungs- und Flächennutzungspläne schon vorbereitet, jetzt muss noch die Politik zustimmen. Was aber angesichts der Planungen zu erwarten ist.

"Wir sind noch dabei, umfangreiche Gespräche mit dem Kostenträger und der Stadt zu führen", sagt Lothar Josten, Leiter des Geschäftsbereiches Suchthilfe des Deutschordenwerkes. Wenn alles glatt läuft, könnte der Umzug von Essen nach Ratingen Anfang 2010 erfolgen.

In enger Absprache mit dem Amt für Denkmalpflege sollen auf dem Parkgelände ein dreigeschossiger Ergänzungsbau errichtet werden, die Villa saniert und das vorhandene Werkstattgebäude um ein Geschoss aufgestockt werden. Rund 2,5 bis drei Millionen Euro will der Träger in die Baumaßnahmen investieren.

Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa ist nur unter strengen Auflagen möglich: Äußerlich darf nichts verändert werden, im Inneren wird sie auf einen zeitgemäßen Stand gebracht. Der in den Park integrierte Ergänzungsbau soll Platz für 30 Therapieplätze bieten - entsprechend der Zahl am Standort Essen.

Insgesamt wird mit dem Neubau das Therapieangebot in Ratingen mehr als verdoppelt. Auch die Kapazität der Werkstatt werde sich mit der Aufstockung verdoppeln, sagt Lothar Josten. Die Werkstatt ist mit ihrer Metall- und Holzbearbeitung übrigens fester Bestandteil des Therapiekonzeptes der Suchtklinik.

"Die Entscheidung, den Ratinger Standort so zu erweitern, hat nichts mit Synergien oder Einsparungen zu tun", erklärt Josten. Vielmehr habe man zwei Jahre lang in Essen vergeblich nach einem anderen Standort gesucht. Ratingen böte eben jetzt die Möglichkeit, die Pläne umzusetzen. Und für die Mitarbeiter in Essen wäre der Wechsel nach Ratingen von der Entfernung her zumutbar.