Stadt verlangt bald mehr Geld für Beglaubigungen und Kopien
Gebühren für Dienstleistungen sollen sinken, Kredit-Zinsen sollen langfristig gesichert sein, der Kreis soll für Stadt Vergaben erledigen.
Wülfrath. Die Politik plädierte im Haupt- und Finanzausschuss nicht nur dafür, wieder ein grundsätzliches städtisches Flächenmanagement zu verfolgen (siehe oben). Es gab noch einige andere Themen auf der Agenda der Lokalpolitiker. Hier das Wichtigste im Überblick:
Wärmeversorgungskonzept Einstimmig befürwortete die Politik das Konzept, mit dem die Energiekosten dauerhaft gesenkt werden sollen. 23 Liegenschaften mit insgesamt 50 000 Quadratmetern Fläche, die beheizt werden müssen, besitzt die Stadt. Ein von der Stadt beauftragtes Institut für Energieeffizienz hat in einer Studie die Möglichkeiten auf Energie- und somit Kosteineinsparungen geprüft. Das Ergebnis: Vor allem Blockheizkraftwerke, da wo sie sinnvoll sind, könnten der Stadt jedes Jahr deutliche Einsparungen bescheren. Dieses Konzept soll so verfolgt werden. Stephan Mrstik drängte darauf, überall wo möglich auf Blockheizkraftwerke zu setzen.
Schulden Der aktuelle Stand der Wülfrather Verschuldung steht bei 70,2 Millionen Euro, davon sind 46 Millionen Euro Liquiditätskredite und 24,2 Millionen Euro Investitionskredite plus Liquidität. Zahlte Wülfrath allein an Zinsen im Jahr 2008 noch 2,8 Millionen Euro Zinsen, sind es durch die historischen Tiefststände derzeit nur noch etwa 700 000 Euro. Auch wenn noch keine Zinswende nach oben zu erkennen sei, kündigte Ritsche an, diese wegen der sinkenden Zinsen vor allem kurzfristig abgesicherten Zinskredite langfristiger anlegen zu wollen, um dauerhafte Sicherheit zu erlangen. „Wenn wir bei längerfristigen Anlagen 0,95 Prozent erreichen können, werden wir etwa fünf Millionen Euro auf vielleicht zehn Jahre anlegen“, sagte Ritsche.
Verwaltungsgebühren Die Stadt möchte die Gebühren für städtische Dienstleistungen leicht erhöhen. Kopien, Beglaubigungen, Auszüge müssen von den Bürgern bezahlt werden. Die Erhöhungen sind in vielen Fällen moderat, war sich der Ausschuss einig. Hans-Peter Altmann (FDP) kritisierte, dass es vereinzelt große Erhöhungen gebe. „Warum kostet zum Beispiel die Kopie einer Bauakte 9,80 Euro, wenn es kaum Arbeitsaufwand kostet?“, fragte André Herbes (WG). Die Verwaltung sagte zu, die Sätze bis zur nächsten Ratssitzung noch einmal zu überprüfen.