Velbert: Arbeitsmarkt - Positive Bilanz und ein vorsichtiger Ausblick

2007 war laut der Agentur für Arbeit ein gutes Jahr auf dem Arbeitsmarkt in Velbert. Im Dezember ist die Zahl der Erwerbslosen jedoch leicht angestiegen.

Velbert. Volle Auftragsbücher, stabile Konjunktur - im Jahr 2007 ging es aufwärts auf dem Niederbergischen Arbeitsmarkt. Katja Heck, Leiterin der Agentur für Arbeit in Wuppertal und Niederberg, spricht von einer "rundum guten Entwicklung". In Zahlen ausgedrückt: Zurzeit sind in Niederberg (Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus) 5411 Menschen arbeitslos gemeldet - etwa 1000 weniger als vor einem Jahr. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt damit bei 7,7 Prozent (Dezember 2006: 9,3 Prozent). Etwa ein Viertel der Arbeitslosen wird von der Arbeitsagentur betreut, drei Viertel (als Empfänger von Arbeitslosengeld II) von der Arbeitsgemeinschaft Mettmann-aktiv.

"Gute Entwicklung" - auch wenn die Konjunktur schwächeln sollte

Allerdings ist die Arbeitslosenzahl im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 76 angestiegen. Und: "Im Vergleich zu anderen Bezirken sieht die Bilanz nicht ganz so rosig aus", so Heck. Zusammen mit den etwas gedämpften Konjunkturaussichten ergibt sich also ein zurückhaltenderer Blick ins neue Jahr. Heck: "Aber auch wenn sich das Tempo des Aufschwungs verlangsamt, gehe ich davon aus, dass sich die gute Entwicklung 2008, wenn auch etwas abgeschwächt, fortsetzt." Außerdem funktioniere die Besetzung offener Stellen mittlerweile besser und schneller. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der gemeldeten Stellen um 26Prozent gestiegen - und vor allem die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen gesunken. "Die Unternehmer in der Region haben gerne ältere Fachkräfte eingestellt", berichtet Heck, "von früheren Vorbehalten ist immer weniger zu spüren." Insgesamt gibt es durch die verbesserte wirtschaftliche Situation auch mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 44470 - das sind 251 mehr als vor einem Jahr.

Metallgewerbe und Zeitarbeit als "Jobmotoren"

Die "Jobmotoren" in Velbert sind laut Arbeitsagentur vor allem das verarbeitende Gewerbe, besonders die Metallindustrie, gewesen. Dort werden Fachkräfte weiter händeringend gesucht. "Und auch Zeitarbeit ist ein Riesenthema", sagt Heck. Die sei nicht mehr "in der Schmuddelecke" und vielfach ein Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt. Von großer Bedeutung seien auch Präventions- und Förderprojekte. Zum Beispiel in Kooperation mit der Velberter Gemeinschaftslehrwerkstatt (GLW), in der sich Schüler mit praktischer Arbeit vertraut machen - und frühzeitig ausprobieren können, welche Berufe ihnen liegen. "Damit werden junge Leute fit für den Arbeitsmarkt gemacht", meint Heck. Ein Ziel der Arbeitsagentur sei es also, bereits aktiv zu werden, bevor jemand überhaupt arbeitslos wird.