Velbert: „Im Rökels“ kehrten die Kohlentreiber ein
Schon seit dem 16. Jahrhundert wurde in dem Haus eine Gaststube betrieben.
Velbert. Karl Goldmann vom Arbeitskreis Alt-Langenberg ist bedrückt. "Es ist sehr traurig, dass so ein geschichtsträchtiges Haus den Flammen zum Opfer gefallen ist", sagt der 70-Jährige, der mit dem Arbeitskreis der Volkshochschule über Langenbergs Geschichte forscht.
Das Haus "Im Rökels" ist fest in Langenbergs Historie verankert. Es ist schon immer eine Gaststube gewesen.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde es im 16. Jahrhundert. "Damals war es Einkehrstube der Kohlentreiber", sagt Goldmann.
Die Kohlentreiber transportierten den Rohstoff vom Abbau im Ruhrgebiet zur Verarbeitung nach Wuppertal. Im "Rökels" machten sie Pause. Der Name des Hauses kommt von dem Wort "Räuchern", denn die Gastwirte boten geräuchertes Fleisch und Fisch aus ihrer Räucherstube an.
Seit mehr als 100 Jahren steht das Gebäude laut Goldmann schon unter Denkmalschutz. Und auch bei jüngsten geschichtlichen Entwicklungen spielte das Gasthaus eine Rolle. "Anfang der 1970er- Jahre wurde im sogenannten Verschwörungszimmer über den Anschluss Langenbergs an Velbert verhandelt", erinnert sich Goldmann, dass das Flair der Stube auch in der Politik eine Rolle spielte. Damals ging es um die 1975 erfolgte kommunale Neugliederung. fsch