Velbert: Jugendschutz soll besser überwacht werden
Polizei und Stadt haben die Vertiefung ihrer Ordnungspartnerschaft vereinbart. Unter anderem soll es mehr gemeinsame Kontrollen geben.
Velbert. Papier ist geduldig, heißt es - nicht alles, was schriftlich fixiert ist, wird auch realisiert. Für die Inhalte des Vertrages, den Landrat Thomas Hendele als Chef der Kreispolizeibehörde und Bürgermeister Stefan Freitag jetzt unterzeichneten, soll das ganz und gar nicht gelten. Mit der Vereinbarung verpflichten sich Stadt und Polizei, ihre bereits seit 2004 bestehende Ordnungspartnerschaft zu intensivieren.
Über gemeinsame Streifengänge von Polizeibeamten und uniformierten städtischen Ordnungskräften hinaus wurden vier konkrete Projekte entwickelt: die Fortbildung städtischer Außendienstmitarbeiter durch die Polizei (Hendele: "Der Umgang mit gewalttätigen oder alkoholisierten Menschen gehört bei Verwaltungsbeamten ja nicht zur üblichen Ausbildung."), die verstärkte Überwachung von Festen und Veranstaltungen, konzertierte Aktionen zur Überwachung des Jugendschutzes sowie die Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit im Herminghauspark (zunächst bis zum 30. September).
Möglich wird die intensivere Zusammenarbeit auf städtischer Seite erst durch die Einstellung neuen Personals. Zum 17. August werden vier neue Mitarbeiter beim Ordnungsdienst anfangen, der zurzeit gerade einmal 4,2 Stellen umfasst. Doch nicht nur die Ordnungskräfte, sondern auch andere Stellen - vom Jugendamt bis zur Bauaufsicht - sind in die Projekte einbezogen.
Dies gilt beispielsweise für die bis Ende Juni 2010 vereinbarten vier großen Kontrollaktionen in Sachen Jugendschutz. Dabei sollen Gaststätten und Diskotheken überprüft werden, aber auch Kioske oder Tankstellen. Es geht unter anderem um unerlaubten Alkoholverkauf an Jugendliche.
Auch bei Veranstaltungen - vom Karneval bis zur Straßenparty - wollen die Partner 2010 sichtbar präsent sein und kontrollieren, ob Auflagen eingehalten werden. Exzessiver Alkoholkonsum, Ruhestörungen, Straftaten und die Vermüllung von öffentlichen Flächen sollen damit eingedämmt werden.
Allgegenwärtige 24-stündige Rundumkontrolle ist aber weder praktisch möglich noch angestrebt. "Letztendlich haben wir es mit gesellschaftlichen Problemen zu tun, denen wir vor allem auch präventiv begegnen wollen", verweist Bürgermeister Stefan Freitag auf den Ausbau der stadtteilorientierten Sozialarbeit und die Präventivteams für den Herminghauspark.