Velbert: Kaufland will Ende 2011 öffnen
Auf dem Gelände an der Kleestraße haben die Abbrucharbeiten begonnen. 5.500 Quadratmeter Verkaufsfläche und 323 Parkplätze werden dort entstehen.
Velbert. Ja, noch sei man in der Region nicht sonderlich vertreten, räumt Volker Hildebrand ein. "Deshalb sind wir ja hier", sagt der Projektverantwortliche von der Kaufland Stiftung.
Mit den Velberter Architekten Jens und Jörg Hecker strahlt Hildebrand um die Wette. Auf der 15.000 Quadratmeter großen Brache Kleestraße wird ein Kaufland-SB-Markt entstehen - mit einem Hauptgang zur Friedrichstraße und einer Parkplatz-Zufahrt von der Friedrich-Ebert-Straße. Eröffnung des Neubaukomplexes soll Ende 2011 sein.
In der Mitte des Areals ragt der rote Backstein-Schornstein der früheren Firma Weidtmann noch in die Höhe. An seinem Fuß türmen sich erste Zeugnisse der Abrissarbeiten - säuberlich nach Holz, Stein und Metall getrennt. Insgesamt sieben Grundstücke hat Kaufland erworben. Und wo heute der vergängliche Charme einstiger industrieller Größe weht und leer gezogene Wohnhäuser auf den Abrissbagger warten, sollen 5.500 Quadratmeter Einkaufsfläche entstehen mit 323 Stellplätzen.
Vier Monate sollen die Abbrucharbeiten dauern. Dann beginnen die Tief- und Hochbauarbeiten. "Wir könnten schon längst kurz vor der Eröffnung stehen", sagt Hildebrand bei der Präsentation der Pläne. Die Teilnahme an der EU-weiten Ausschreibung habe für eine einjährige Verzögerung gesorgt "und eine Menge Geld gekostet", wie Bürgermeister Stefan Freitag anmerkt. Er begrüßt, dass diese Auflagen künftig nicht mehr nötig sind. "Dann können Vorhaben wieder schneller realisiert werden."
Mit der Realisierung eines SB-Marktes mitten in der Stadt komme man vor allen Dingen einem Anliegen der Bürger nach, sagt Freitag. "Die wollen in der Innenstadt einkaufen, nicht auf der grünen Wiese." So ein großes Grundstück mit einer nahezu idealen Verkehrsanbindung sei ein Glücksfall.
Die Chance, abfließende Kaufkraft zurück zu gewinnen, sei damit sehr groß. Den Beginn der Kaufland-Arbeiten sehe er als Auftrag, "jetzt weiter an der Revitalisierung der Innenstadt zu arbeiten". Freitag ist sicher, dass Kaufland positive Effekte auf die umliegenden Geschäfte haben wird.
Neben Kaufland auf 5000 Quadratmetern werden mehrere so genannte Vorkassen-Geschäfte auf insgesamt 500 Quadratmetern entstehen. Verträge mit einem Bäcker, einem Frisör, einem Feinkostladen und einer Lotto/Toto-Annahmestelle sind unterzeichnet. Weitere drei Konzessionäre sollen folgen. Hildebrand betont, dass mit 80 Prozent Lebensmittel das Kerngeschäft des Kaufland-Marktes sein werden. "Damit stehen wir nicht in Konkurrenz zu den Geschäften in der Nachbarschaft. Wir ergänzen das Angebot."
Wirtschaftsförderer Wilfried Löbbert freut sich aus städtebaulicher Sicht über die Ansiedlung: "Eine ungeordnete Brachfläche wird ohne öffentliche Millionen-Förderung einer neuen, attraktiven Nutzung zugeführt. Und die belebt auch noch die Oberstadt."
Kaufland will nach eigenen Angaben etwa 15 Millionen Euro in Velbert investieren. Bis zu 120 Arbeitsplätze sollen an der Kleestraße entstehen.