Weiße Pracht hält einen Tag
Zur Eröffnung wurde Schnee antransportiert. Das Wetter prägt das erste Wochenende.
Wülfrath. Stürmisch, regnerisch, sonnig - und sogar ein bisschen verschneit: Zum Startwochenende des 32. Herzog-Wilhelm-Markts war wechselhaftes Wetter eine Konstante. Das hinderte die Menschen aber nicht, in großer Zahl zum Kirchplatz zu strömen. Vor allen Dingen Samstagabend war rund um die Stadtkirche Drängeln angesagt. Am Sonntag allerdings drückte Dauerregen die Stimmung. Die konnten auch die Lichtblitzer der Pfadfinder-Förderer nicht aufhellen.
"Die haben ja wirklich Schnee hier hin gekarrt", staunte eine Mutter Samstagvormittag nicht schlecht. Sieben Kubikmeter hatte die Skihalle Neuss angeliefert. Ein 15-köpfiges Schaufelteam rund um Familie Altmann hatte die weiße Pracht vor die Bühne geschaufelt. Und vor allen Dingen die Kinder freuten sich, spielten auf dem Schneeteppich, während auf der Bühne der 32. HWM offiziell eröffnet wurde.
Dort präsentierte sich das Führungstrio des HWM-Fördervereins, Hans-Peter Altmann, Thomas Rößler und Boris von Dombrowski - in blauen Kitteln und in bester Laune. Der verregnete Freitag war längst vergessen. "Der Markt war auch da gut besucht", freute sich Altmann. "Ob mit Regenschirm oder ohne: Das Dynamische Duo hat Spaß gemacht und Stimmung gebracht", so Rößler kurz und knapp und treffend.
Musikalisch umrahmte die katholische Blaskapelle Rohdenhaus die Eröffnung - mit Jupp Clemens am Taktstock. Altmann: "Dabei sollte 2006 sein letzter Markt sein. Er kann’s nicht lassen." Clemens trocken: "Ich wollte mal Schnee sehen."
Besonders begrüßen konnte Lorenz-Allendorff und Altmann Gäste aus den Partnerstädten Ware und Bondues. Alain Fornaque, der die deutsch-französische Städtepartnerschaft mit begründet hatte, ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit der Bürgermeisterin und dem Anzapf-Garanten Horst Hoenke, stellvertretender Bürgermeister, Freibier zu verteilen.
Der HWM als Treffpunkt für ehemalige Wülfrather: Das ist das vorweihnachtliche Volksfest auch in diesem Jahr. Da ist zum Beispiel Marlies Kratz, "eine geborene Giepen. ich komme von der Goethestraße", sagt sie lächelnd und mit einem unüberhörbaren Akzent, der erlärt, wohin sie vor
mehr als 40 Jahren gezogen ist: nach Garmisch-Patenkirchen in Bayern. Seit über 25 Jahren kommt sie aber immer zum HWM. "Und ich freue mich so sehr auf die leckere Erbsensuppe vom THW."