Wülfrath: Buch übers Genießen und Lieben

Alois Huning veröffentlicht die „Kulturphilosophie der alltäglichen Lebenswelt“ mit ganz praktischen Tipps.

Wülfrath. Essen, Trinken, Lieben, Feiern, Religion und Sport - Professor Alois Huning und die gelebte Kultur. In seinem neuen Buch "Kulturphilosophie der alltäglichen Lebenswelt" schildert und deutet der ehemalige Bürgermeister geschichtliche und gegenwärtige Kulturphänomene - und das für jeden verständlich, gespickt mit Rezepten für Erbsensuppe, früher und heute, und Tipps für die optimale Rotweinherstellung.

Populärwissenschaftlich - so schreibt Alois Huning und das mit Absicht. "Früher hat man mir das zum Vorwurf gemacht. Aber ich sehe es als meinen Auftrag, so zu schreiben, dass es jeder normal gebildete Mensch verstehen kann", so Huning bei einer Vorstellung seines 210 Seiten starken Werkes.

Einige Bücher hat der ehemalige Philosophie-Dozent bereits geschrieben. Hinzu kommen zahlreiche Aufsätze. Sein neustes Werk ist seit Januar 2008 im Buchhandel erhältlich. "Unser ganzes Leben ist kulturell bestimmt, dafür zu sensibilisieren und damit unser alltägliches Leben als Kulturaufgabe deutlich werden zu lassen ist die Absicht dieses Buches", sagt Huning. Zu diesem Zweck verdeutlicht er seine Theorie der Alltagskultur anhand von zahlreichen Beispielen, natürlich aus dem Alltag.

Und so kann es beim Lesen passieren, dass man sich plötzlich in einer Darstellung darüber wiederfindet, wie Nahrungsaufnahme vom bloßen Verzehr von Lebensmitteln zu einem kultivierten Genuss werden kann: am Beispiel eines Rezeptes für rustikale Erbsensuppe. Viele Ausflüge und Anekdoten auch aus der Kulturgeschichte erwarten den Leser zum Zweck der Reflexion. "Ich habe für das Buch sehr viele Hintergrundstudien betrieben", sagt der Professor. Drei Regalfächer voll Bücher und ein Karton Aufsätze hat er dazu in seinem Arbeitszimmer zusammengetragen.

Die Idee, ein Buch zu diesem Thema zu schreiben, trägt Alois Huning schon lange mit sich herum. "Ich habe vor Jahren schon, neben den Pflichtseminaren, an der Uni eine Vorlesung über die Kulturphilosophie des Alltags gegeben", erzählt Huning. Verfestigt hat sich die Idee dann im "Kleinen Philosophischen Cafe", zu dem Huning und seine Frau regelmäßig laden. Ein Treffen im Haus des Professors, bei denen zu philosophischen Themen Vorträge mit anschließender Diskussion gehalten werden.