Wülfrath: Das gefühlvolle Finale eines großen Jubeljahres

Der Sängerkreis stimmte gekonnt mit dem Chor Campanelle auf Weihnachten ein. Der Kinderchor Campanella aus Tschechien rundete das Konzert ab und bildete mit den glockenhellen Kinderstimmen eine Abwechslung zu den kraftvollen Männerorganen.

Wülfrath. "Wir können auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Wir haben unser 125-jähriges Jubiläum gebührend gefeiert", sagt Günther Lipka vom Vorstand des MGV Sängerkreises. Am Sonntag beendete der Chor ein gefeiertes Jubiläumsjahr mit zwei besinnlichen Festkonzerten in der katholischen Kirche St. Joseph unter Mitwirkung des Kinderchors "Campanelle" aus Olomouc in Tschechien.

Wieder einmal zeigten Freunde und Fans des MGV, dass Wülfrath hinter dem beliebten Männerchor steht. Nach der bis auf den letzten Platz ausverkauften Stadthalle war auch die Kirche mit 500 verkauften Karten für die zwei Auftritte voll besetzt.

Von April bis Dezember herrschte für den MGV Hochbetrieb: Mit einer Ausstellung in der Sparkasse, dem großen Festkonzert in der Stadthalle - mit dem Orchester Oberhausen und hochkarätigen Solisten - und dem Singen am Erbacher Berg ging der Sängerkreis in die erste Runde.

Es folgten die Gestaltung der Messe anlässlich des Pfarrfestes in St. Joseph, das Sommerfest am Zeittunnel und natürlich die Jubiläumsfahrt mit Gattinnen nach Litauen.

"Man kann schon sagen, dass uns dieses Jahr mit all den Unternehmungen und Konzerten besonders zusammengeschweißt hat", findet Andreas Zschau. Der Volkstrauertag, der Auftritt in der evangelischen Stadtkirche, der HWM-Auftritt, das Weihnachtssingen in der Awo und letztendlich die Konzerte in St. Joseph.

Und, ja - die 55 Männerstimmen hatten noch Luft. Und die nicht zu knapp. In den zwei fast zweistündigen Konzerten begeisterten sie unter Dirigentenleitung von Lothar Welzel mit sattem Forte und gefühlvollem Piano ihr Publikum. Festlich, weihnachtlich, professionell. Schöner hätte dieses Jubeljahr nicht auszuklingen können.

Mit Traditionsgut wie "Öffnet die Tore weit", "Es ist ein Ros’" und dem wunderbar leidenschaftlich vorgetragenen Stück "Panis angelicus" füllten sie die Kirche mit ihren Stimmen. Tobias Holitschke und Peter Cornelius glänzten in ihren Soli.

Doch auch Peppigeres wie "Rock my soul" brachten die in der Mehrzahl etwas älteren Herren so sympathisch und gekonnt herüber, dass das Publikum mitgerissen war. "Ich bin fast jedes Jahr auf dem weihnachtlichen Konzert des MGV. Und auch diesmal war es wundervoll. Da steigt die Vorfreude auf Weihnachten", lobte Besucherin Marianne Windt.

Der Kinderchor Campanella aus Tschechien rundete das Konzert ab und bildete mit den glockenhellen Kinderstimmen eine Abwechslung zu den kraftvollen Männerorganen. Bei dem Lied "Danieles prophetia" erfüllten die wirklich professionellen Stimmen die Kirche.

Und auch die internationalen Weihnachtslieder aus aller Welt passten in die harmonische und besinnliche Atmosphäre. "Viele Menschen würden Weihnachten am liebsten abschaffen. Sie wissen gar nicht, warum es gefeiert wird", so Pastor Otto Langel in seiner Lesung. Das Publikum des MGV an diesem Tage wusste es am Ende des Konzertes nur zu gut. Besinnlicher konnten die Weihnachtstage nicht beginnen.