Wülfrath: Eine glatte Sechs für die Kopfnoten

Das Bewertungssystem stößt bei Wülfrather Schülern und Lehrern auf wenig Gegenliebe. Wofür der ganze Aufwand?

Wülfrath. Die umstrittenen Kopfnoten - die Noten also, die das Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule bewerten sollen - wurden dem Praxistest unterzogen. Und die Schulleiter und Lehrer in Wülfrath würden dem neuen System wohl eine glatte Sechs geben: Einige treten in einen stillen Protest und vergeben einfach die gleiche Note an alle, andere stellen sich dem Arbeitsaufwand.

Vom Schulministerium wurde ein Beratungstag genehmigt. Ein Tag, an dem der Unterricht für die Schüler ausfällt. "Und das, obwohl wir von Ministerin Sommer immer dazu angehalten werden, möglichst wenig Unterricht ausfallen zu lassen", so Hoppe. Es stelle sich die Frage: Wofür der ganze Aufwand? "Arbeitgeber wollen das. Generell ist es auch richtig, Aussagen über das Betragen eines Schülers zu machen. Aber dies in ein Notensystem zu fassen, ist schwierig", so Realschulleiter Frieder Winterberg.

In der Tat gab es auch früher die Möglichkeit, Bemerkungen schriftlich unter dem Zeugnis zu äußern. Die Hauptschüler bekamen sogar eine gesonderte Beurteilung als Anhang. "So konnten sie selbst entscheiden, ob sie diese ihren Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz beilegen oder nicht", sagt Hauptschulleiterin Ulrike Preuß. Sie sieht in dem neuen System für ihre Schule keine große Umstellung.