Wülfrath: Einfach nur da sein und Zeit für den Menschen haben

Die Hospizgruppe engagiert sich im Haus-von-der-Heyden.

Wülfrath. "Wir haben die gleiche Zielsetzung. Jeder Tag soll für die Pflegebedürftigen so schön wie möglich gestaltet werden", unterstreicht Susanne Gomille, Heimleiterin vom Haus-Luise-von-der-Heyden in einem Gespräch mit der Hospizgruppe Wülfrath.

Seit einem halben Jahr besteht zwischen dem Pflegeheim am Rathaus und der Hospizgruppe rege Zusammenarbeit.

Ursprünglich war die Wülfrather Hospizarbeit fixiert auf schwerkranke und sterbende Menschen im häuslichen Bereich. Dann auch zunehmend in den Wülfrather Altenheimen.

"Das alles konnten wir gut bewältigen, da unsere Gruppe nach dem letzten Vorbereitungsseminar auf 24 Mitarbeiter angestiegen ist", freut sich Anneli Nacke.

Zur Verfügung stehen die ausgebildeten Hospizhelfer neben dem August-von-der-Tweer-Haus und dem Otto-Ohl-Haus nun auch dem Luise-von-der-Heyden-Haus mit seinen 80 Bewohnern.

"Wir möchten unterstützende Hilfe sein, für die Bewohner selbst, für die Angehörigen und auch für das Pflegepersonal", so Anneli Nacke. Der Hospizgedanke stellt die Menschen in ihrer letzten Lebensphase mit ihren ganz individuellen Bedürfnissen in den Mittelpunkt.

Sie ist mit ihrer menschlichen Zuwendung eine wichtige Ergänzung zur Pflege und Betreuung, wie sie die Mitarbeiter eines Heimes leisten. Einfach nur da sein, mit den Menschen reden, oder auch nur stumm die Hand halten - Zeit haben.

Zeit, in einem solchen Umfang, wie sie das Pflegepersonal nicht aufbringen kann. Umso wichtiger ist es, dass Hospizarbeit und Pflegeheime Hand in Hand gehen, um den Menschen in seiner Ganzheit betreuen zu können. Individualität Platz geben, Wünschen Raum schaffen.

"Jeder Bewohner hat seine eigene Persönlichkeit mit einer eigenen Geschichte. Die muss man kennen, um auf ihn einzugehen", weiß Susanne Gomille. Mit ihrem Konzept "Lebensmeilen" hat sie das Pflegeheim am Rathaus in eine kleine Wohlfühl-Oase verwandelt.

Das Ziel ihres Projektes ist es Freude und Lebensqualität jeden Tag aufs Neue zu vermitteln. "Und das schafft man nur mit menschlicher Zuwendung", erinnert die Heimleiterin und nimmt die unterstützende Hilfe von der Hospizgruppe gerne in Anspruch. "Wir wollen ein Netzwerk sein, das lebendigen Kontakt schafft!"