Wülfrath: Kaputte Spielgeräte und Verwahrlosung
Anwohner beklagten bei der SPD Verhalten der Jugendlichen.
Wülfrath. Wo waren sie? Die Eltern und Kinder, die in Wülfrath nicht mehr wissen, auf welche halbwegs heilen Spielplatz sie noch gehen sollen? Die, die ratlos vor abgezäunten Spielgeräten stehen? Und die, die mit ihrer Stimme in punkto Familienfreundlichkeit in Wülfrath gehört werden möchten?
Zur SPD-Sprechstunde zum Thema Spielplatzsituation mit Bürgermeisterkandidat Manfred Hoffmann und Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth waren sie am Mittwoch in den Eschen jedenfalls nicht gekommen. Wichtigeres Thema schien dagegen die Lautstärke zu sein, die Jugendliche abends verursachen.
Rund zehn Anwohner nutzten die Sprechstunde und beklagten sich über die "permanente Ruhestörung" und die "Verwahrlosung" des Areals rund um das ehemalige Jugendhaus. "Die Stadt lässt die Umgebung verkommen. Wenn alles so heruntergekommen ist, dann schätzt es auch kaum einer.
Die Verwaltung muss erst einmal ihre Hausaufgaben machen", sind sich die Anwohner einig. Sie als Bürger seien für die Ordnung nicht zuständig. Aufforderungen an die Jugendlichen, leiser zu sein oder den verursachten Müll wegzuräumen, seien sogar schon einmal mit Gewalt beantwortet worden.
Lösungsvorschläge gibt es von den Anwohnern an diesem Abend: Schilder müssen her und eine Schranke, damit die Autos nicht aufs Gelände fahren können. "Das sind tatsächlich Maßnahmen, die mit nicht allzu hohen Kosten realisiert werden können", macht Hoffmann Mut.
Doch knüpft er auch an das Thema Spielgeräte an: Im Stadtpark soll nur eines von sieben Geräten überhaupt nutzbar sein und auch in den Eschen sind fast alle Geräte beschädigt. "Die Zerstörung im öffentlichen Raum wird uns begleiten. Deshalb ist weniger vielleicht manchmal mehr!"
Geeignete Spielgeräte finden, die moderne Spielplatzlogistik hinzuziehen und robuste Geräte an den richtigen Stellen platzieren. "Wir haben nicht die Mittel, um immer wieder alles reparieren zu lassen. Wir müssten das abbauen, was permanent zerstört wird und uns um das bemühen, was länger hält", sagte Bettina Molitor, stellvertretende Bürgermeisterin. "Wir dürfen die Spielplätze nicht kaputt sparen", resümiert Manfred Hoffmann. Die SPD macht es vor, spendet an diesem Tag 200 Euro für Wülfrather Spielplätze und hofft auf weiteres, bürgerschaftliches Nachziehen.