Wülfrath Scheibenwischer spielt „U(h)rzeiteinstellung“

Wülfrath · Das Kabarett-Ensemble präsentiert sein aktuelle Programm am Freitag, 10. Januar.

Das Scheibenwischer-Ensmble freut sich schon auf die Premiere des neuen Programms „U(h)rzeiteinstellung“.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

. Sonst fanden die Premieren immer im Herbst statt. 2020 ist beim Kabarett-Ensemble Scheibenwischer manches anders – der erste Vorhang fürs neue Programm hebt sich am Freitag, 10. Januar. Dann wird die „U(h)rzeiteinstellung“ gefeiert. Grund für die Terminverschiebung: Die Gruppe um Thomas Ackermann hatte im November einen großen Auftritt in Bochum. „Es war unser erstes Gastspiel in einer Großstadt“, erläutert das Gründungsmitglied. Nach diesem Erfolg vor mehr als 200 Zuschauern steht der Rückkehr in die alte Heimat nun bevor. Die Premiere findet um 20 Uhr im Gemeindehaus am Pütt statt.

Für das neue Programm haben sich die sieben Mitglieder einiges einfallen lassen. Aktuelle Themen aus Wülfrath, wie der Umbau des Kreisverkehrs an der Mettmanner Straße, werden humorvoll aufbereitet, und die Lokalprominenz wird „auf die nette Art durch den Kakao gezogen“, wie Thomas Ackermann betont. Ensemble-Mitglied Martina Seidel übernimmt es, in die Rolle als Bürgermeisterin Panke zu schlüpfen. Auch die Frage, wer ihr bei der Kommunalwahl im September nachfolgen könnte, wollen die Scheibenwischer nachgehen. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit „Den Opas“, „Den drei Charakteren“ und „Rentner Herbert K.“ Letzterer ist eine Hommage an den Kabarettisten Herbert Knebel, von dessen Nummern sich Thomas Ackermann inspirieren lässt. „Diese drei Rubriken sind quasi unsere ‚Running Gags‘ und werden vom Publikum immer sehr honoriert.“ Die Sketche wechseln sich ab mit Einspielfilmen und Musikdarbietungen von Lothar Meunier.

Gegründet 1970, hatten die Scheibenwischer 51 Mitwirkende für ihre 33 Programme. Die Idee zur Gruppe hatte der damalige Pastor Arthur Kaltepoth. Nach Abschluss des Konfirmations-Unterrichts hatte er angeregt, eine Theatergruppe zu gründen, damit die Konfirmanden sich nicht aus den Augen verlören. Man startete ganz klassisch mit Bühnenstücken bekannter Autoren, um rasch eigene kabarettistische Stücke zu verfassen, auf die seit Ende der 1970er Jahre der Fokus gelegt wurde. „Das lag zum einen daran, dass es mehr Spaß macht, eigene Ideen einzubringen, und zum anderen daran, dass wir Schwierigkeiten hatten, die Frauen-Rollen zu besetzen“, erinnert sich Thomas Ackermann.

Heute sind mit Martina Seidel, Barbara Fuchs und Jennifer Schulz immerhin drei von sieben Mitgliedern weiblich. Nach den drei bis vier Aufführungen eines Programms beginnt jeder für sich, Stücke für das nächste Programm zu schreiben. Dann treffen sich alle wieder und sichten die Ergebnisse. „Natürlich übernehmen wir heutzutage auch einige Gags aus den Sozialen Medien – man kann das Rad ja nicht neu erfinden. Aber mindestens 85 Prozent sind selbst geschrieben“, sagt Ackermann. Ein tolles Ergebnis für eine Amateurtruppe.

Nach der Premiere im Heimat-Saal am Pütt wird es eine zweite Aufführung am Sonntag, 9. Februar, in der Kathedrale Schlupkothen geben. Für beide Veranstaltungen gibt es Karten per E-Mail oder unter Telefon 02058/913459.