Wülfrath: SPD kommt nicht zur Ruhe
Wülfrath. Vorsitzender Peter Zwilling bleibt ohne Team. Im Mai soll ein neuer Vorstand gewählt werden – mit Wolfgang Preuss an der Spitze.
Wülfrath. Peter Zwilling ist gescheitert. Seine erste Vorstandssitzung als neuer Vorsitzender des SPD-Ortsvereins dürfte auch seine letzte gewesen sein. Die Versuche, Mitstreiter als den Reihen des alten Gremiums zu gewinnen, fruchteten nicht. Nun soll der bisherige Stellvertreter, Wolfgang Preuss, das Ruder auf der Brücke des leck geschlagenen "Genossenschiffs" übernehmen.
Mit seiner Kandidatur hatte Zwilling auf der Jahreshauptversammlung überrascht - vor allem den bisherigen Vorstand. Denn der war davon ausgegangen, dass Zwilling nicht gegen Amtsinhaber Manfred Hoffmann antreten würde - was er zuvor zugesagt hatte. Parteimitglieder sollen Peter Zwilling aber gedrängt und umgestimmt haben. Mit 18:17-Stimmen setzte sich der Herausforderer durch. Dann wurde die Sitzung unterbrochen - weil keine Genossen zu erkennen gaben, in einem Vorstand mitarbeiten zu wollen. Eine Auszeit - zum Nachdenken und zum Sammeln.
Seither wurden viele Gespräche geführt, Stimmungen abgewogen, Lösungen ausgelotet. Und Dienstagabend musste Zwilling erkennen, dass er keine arbeitsfähige Mannschaft aufstellen kann. Der Restvorstand nominierte schließlich einstimmig Ratsherr Wolfgang Preuss. "Ich weiß, dass einiges an Arbeit auf mich zukommt", so der designierte Parteichef.
Ein Team habe er bereits im Kopf. Darin, sagt er, könnte auch Platz für Zwilling sein. "Aber jetzt muss ich erstmal einige Gespräche führen." Auch mit Manfred Hoffmann, der seinerseits aber nicht im Ortsvereinsvorstand mitwirken wird. Preuss: "Ich möchte mit ihm eng als Fraktionsvorsitzender zusammenarbeiten."
Ob Zwilling für die künftige Vorstandsarbeit bereit steht, ließ er gestern offen. "Meine emotionale Bindung an den Ortsverein ist groß", bekannte er - was die aktuelle Situation für ihn nicht einfacher machen dürfte.
Preuss selbst sieht sich als Integrationsfigur. "Ich will die unterschiedlichen Seiten wieder zusammenführen", sagt er - seine erste Aufgabe. "Wir müssen schnell mit der Sacharbeit beginnen", fügt er an. Schließlich gelte es, den Kommunalwahlkampf vorzubereiten.
"Im Herbst werden die Wahlkreiskandidaten aufgestellt", kündigt er an. Und wie sieht es in der Bürgermeister-Frage aus? Da will Preuss den eingeschlagenen Kurs fortsetzen: "Die SPD stellt einen eigenen Kandidaten auf, vielleicht im Spätherbst." Über Namen könne aber noch nicht gesprochen werden.