Wülrath: Ratsherr Michael Becker - „Sparkommissar wäre auch nicht schlimm“
Michael Becker positioniert sich gegen Bürgermeisterin und Beigeordnete – und zieht damit den Unmut der CDU auf sich.
<strong>Wülfrath. Für einen "echten Neubeginn" plädiert CDU-Ratsherr und Vorstandsmitglied Michael Becker. Was das für ihn bedeutet? Nicht nur die Bürgermeisterin müsse das Rathaus verlassen, sondern auch beide Beigeordneten. Deshalb plädiert er für die Abwahl der Bürgermeisterin und die Nicht-Wiederwahl von Wolfgang Peetz und Ralph Mielke. Im Gespräch mit der WZ bekräftigt er, dass dies seine persönliche Meinung sei. "Mir geht es um das Wohl Wülfraths. Da müssen Parteiinteressen hintenan gestellt werden," so Becker. Seine Vorschläge werden allerdings weder im Stadtverband noch von der Fraktion gedeckt. "Das ist eine Einzelmeinung", so Fraktionsvorsitzender Gerd Rammes zur WZ. "Besondere Situationen verlangen besondere Schritte", sagt Becker, "und das insbesondere nach dem Brief des Landrates." Der kritisiere zwar vor allen Dingen die Bürgermeisterin, "aber eben auch die Kämmerei". Deshalb müsse man den Mut haben, auch in diesem Bereich Konsequenzen zu ziehen. Deshalb sollten aus seiner Sicht beide Beigeordneten nicht wiedergewählt werden, "auch auf die Gefahr hin, dass ein Sparkommissar in Wülfrath eingesetzt werden muss. Das ist dann auch nicht so schlimm", sagt er offen. Der Bürgermeisterin hält Becker Führungsschwäche und einen Mangel an Entscheidungswille vor. "Als Chefin in der Stadtverwaltung hätte sie das Ruder längst umreißen müssen. Unter ihr ist der Schuldenberg in den vergangenen Jahren weiter gewachsen."
"Versorgungsmaßnahmen gehen gar nicht"
Eine Absage erteilt Becker möglichen Überlegungen, Ralph Mielke bei der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft und Wolfgang Peetz bei den Stadtwerken unterzubringen. "Solche Versorgungsmaßnahmen gehen gar nicht."
Weiter schlägt Becker vor, die Maßnahmen des Rödl-Papiers "direkt in den Haushaltsplan aufzunehmen. Denn: Ohne Verzicht kriegen wir den Haushaltsplan nicht in Griff".
Die CDU-Führungsriege reagiert mit Unverständnis auf Beckers Forderungen. "Das entspricht nicht der Meinung von Partei und Fraktion", so Gerd Rammes. Solch eine Haltung gefährdet die kommunale Selbstverwaltung.