Neviges: Rauchverbot - Ohne Kippen keine Kunden?

Ab Januar soll in Gaststätten Rauchverbot gelten. Die Meinungen der Nevigeser Wirte sind gespalten. Manche fürchten sogar um ihre Existenz.

<strong>Neviges. "Mit 38 000 Insolvenzen wird gerechnet - ich werde sicher auch dazu gehören." Günter Droste, der Besitzer der Kneipe "Zum eisernen Kreuz", ist empört. "Das ist eine bodenlose Frechheit der Regierung. Die nehmen mir meinen Lebensinhalt", kommentiert er das geplante Rauchverbot in Gaststätten. Ab Januar soll der blaue Dunst aus den Kneipen verbannt werden - es sei denn, es kann ein separater, abgeschlossener Raucherraum angeboten werden. Nun hofft der Wirt, dass der nordrhein-westfälische Landtag noch mehrere Jahre an dem Gesetzesentwurf basteln wird, denn dann gehe er sowieso in Rente.

"Leute wollen mit einem Bierchen und Zigarette am Tresen sitzen"

Die kleine Eckkneipe zählt zu denen, die allein von ihren Stammkunden leben. "Mit einem Bierchen und einer Zigarette gemütlich am Tresen sitzen - das wollen die Leute." Den kleineren Nebenraum will Droste deswegen auch nicht zum Raucherzimmer erklären. Unter den Stammkunden seien auch Nichtraucher, die das Rauchverbot ebenfalls unsinnig fänden. Und: Nach der Meinung der Wirte sei nie gefragt worden.

Doch es gibt auch positive Reaktionen. Im "Parkhaus Seidl" zeigt man sich verständnisvoll: "Ich habe Kinder und möchte nicht, dass sie eingequalmt werden", so die derzeitige Wirtin. Da das Lokal über mehrere Nebensäle verfügt, wird man dort keine Probleme haben, einen gesonderten Raum für Raucher einzurichten.

Allgemein ist man aber eher skeptisch gegenüber dem Rauchverbot - so auch in Tönisheide. Karin Hoffmann von der Gaststätte "Haus Peibst" hat kein Verständnis für das geplante Gesetz. "Ich hatte schon mal einen Nichtraucherraum eingerichtet, doch der wurde nicht genutzt. Meine Gäste sind fast ausschließlich Raucher - das geplante Rauchverbot wird uns hart treffen."