Anwohner debattieren über Große Bruchstraße
Die Verwaltung stellt bei einer Bürgerinformation zwei Varianten für das Quartier Südstadt vor.
Viersen. Das Quartier Südstadt soll zusammenwachsen. Um das zu erreichen, halten es die Planer der Viersener Stadtverwaltung für sinnvoll, dass ein Teilstück der Großen Bruchstraße zur Einbahnstraße wird. Sie wäre dann nur aus Richtung der Freiheitsstraße kommend komplett befahrbar.
Den Gereonsplatz aufwerten, Wege für Fußgänger und Radfahrer verbreitern, Autos und Lastwagen um das Quartier herumführen: All das sei mit Einbahnstraße einfacher zu erreichen, argumentiert die Technische Beigeordnete der Stadt, Beatrice Kamper. Aber: Die Verkehrsführung sei „noch unklar und in der Diskussion“, betont sie. Deshalb möchte die Verwaltung am Dienstag, 10. April, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus an der Königsallee 26 in Viersen noch einmal zwei Varianten bei einer Bürgerinformation vorstellen. Eine beinhaltet die Einbahnstraßen-Regelung.
Anne Kolanus, CDU-Politikerin
Im vergangenen April hatte die Verwaltung bereits einen Bürgerworkshop organisiert, um zu erfahren, welche Variante Anwohner und Geschäftsleute bevorzugen. Rund die Hälfte der Teilnehmer stimmte für eine Einbahnstraße, der Rest dagegen. Im Oktober befassten sich die Politiker im Straßenverkehrsausschuss mit dem Thema. „Wer die Südstadt nicht zu Tode beruhigen, sondern sie beleben will, der muss die Große Bruchstraße in beide Richtungen offen halten“, sagte damals Anne Kolanus (CDU). In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Planung äußerte Manfred Enger (FDP) Bedenken: Eine Einbahnstraßen-Regelung forciere die ohnehin schon bestehenden Probleme der Geschäftsleute an der Großen Bruchstraße.
Die Verwaltung plant, die Gladbacher Straße und die Große Bruchstraße in drei Abschnitte zu unterteilen und umzugestalten. Nur für den mittleren Abschnitt — zwischen Gereonsplatz und Königsallee — hat sie zwei Varianten erarbeitet. Unabhängig davon sollen die Platanen an der Hauptstraße und im Durchgang zur Rintgerstraße sowie die Bäume an der Königsallee erhalten bleiben. Ob die drei Robinien an der Großen Bruchstraße ersetzt werden sollen, muss noch geprüft werden. Die Bäume seien krank, erläutert die Verwaltung in der Sitzungsvorlage für den Planungsausschuss.
Der erste Abschnitt umfasst die Gladbacher Straße zwischen dem Kreisverkehr an der Hohlstraße und der Hauptstraße. Er soll Tempo-30-Zone werden, die Bushaltestelle „Gereonsplatz“ bleibt. An der Abzweigung zur Bleichstraße könnten zwei Bäume gepflanzt, der Bereich soll für Fußgänger übersichtlicher werden. Im dritten Abschnitt — Große Bruchstraße zwischen Freiheitsstraße und Königsallee — sollen Gehwege und Altstadtleuchten erhalten bleiben. Der Plan der Verwaltung sieht vor, die Fahrbahn auf sechs Meter Breite zu verschmälern, um Parkflächen zu schaffen.
Wird im mittleren Abschnitt ein Teil der Großen Bruchstraße verschmälert und zur Einbahnstraße, sei die Ampel an der Kreuzung mit Gladbacher Straße und Hauptstraße überflüssig, sagt die Technische Beigeordnete Kamper. Denn der Knotenpunkt werde übersichtlicher.
Die zweite Variante für diesen Abschnitt lässt nach Ansicht der Verwaltung „räumlich und gestalterisch nur wenig Spielräume zu“. Eine Ampel sei weiter notwendig. Vom Gereonsplatz aus könnten Autofahrer nach links abbiegen, die Einmündung der Hauptstraße würde in die Verlängerung der Gladbacher Straße verlegt. „Dadurch kann der vorhandene Platzbereich vergrößert werden.“ Was jedoch beide Varianten verbindet: Der Gereonsplatz soll als attraktiver Mittelpunkt der Südstadt ausgebaut werden.