Die stetige Suche nach geschultem Personal

IHK bietet Fachkräfteberatung für Unternehmen im Kreis Viersen an.

Kreis Viersen. Mit Müll und IT verdient die Sensis GmbH in Viersen ihr Geld — das klingt nicht gerade sexy, findet selbst einer der Gesellschafter. „Dabei haben wir viel zu bieten“, sagt Gesellschafterin Margit Klinken. Nur: Viele Berufsanfänger kennen Sensis nicht und kommen nicht auf die Idee, sich dort zu bewerben. Es gibt genug Arbeit, um heute noch neue Mitarbeiter einzustellen. Dazu müsste Sensis allerdings erst einmal jemanden finden.

Doch nun ist es der kleinen Firma gelungen, fünf Mitarbeiter zu gewinnen. Das ist viel für den 20-Mitarbeiter-Betrieb. Drei Auszubildende und zwei weitere Mitarbeiter hat die Firma rekrutiert. Der Kontakt zu ihnen entstand mit Hilfe der Fachkräfteberatung von Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) sowie den Arbeitsagenturen Krefeld und Mönchengladbach.

Dieses Projekt soll kleinen und mittleren Unternehmen helfen, Fachkräfte zu finden und an sich zu binden. Es besteht seit vier Jahren. 1500 Unternehmen haben die Beratung seitdem genutzt. Das Projekt soll jetzt bis Juni 2018 verlängert werden. Dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sei entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region, sagt Jürgen Steinmetz, Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „40 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihnen dieses Thema Sorge bereitet.“

Vor allem die Akademisierung und die demografische Entwicklung führten dazu, dass immer mehr Unternehmen keine passenden Fachkräfte finden. Schließlich sinkt die Zahl der Schulabgänger kontinuierlich, zugleich steigt der Anteil derer, die ein Studium beginnen. „Das geht zu Lasten der Dualen Ausbildung“, sagt Steinmetz.

Steinmetz und Strangfeld sind überzeugt, dass die Fachkräfteberatung auch in Zukunft wichtig ist. Zwar bewerten immerhin 35 Prozent der Unternehmen im Kreis Viersen ihre Geschäftslage als gut und nur zehn Prozent als schlecht, wie die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt.

Allerdings leiden etliche Unternehmen derzeit unter der wirtschaftlichen Entwicklung in China, zudem berge die allmähliche Abkehr vom Schengen-Abkommen eine große Gefahr für die Exporttätigkeit der hiesigen Firmen.