Grundschüler studieren ein Musical ein
Drei Aufführungen des Stücks „Post für den Tiger“ stehen ab heute auf dem Programm.
Lobberich. Ihren großen Auftritt haben die kleinen Musical-Stars der Gemeinschaftsgrundschule Lobberich ab heute: Drei Mal führen sie das Stück „Post für den Tiger“ in der Werner-Jaeger-Halle auf. Seit Wochen haben die Grundschüler eifrig geübt, schlüpften als Schauspieler in Kostüme, lernten Texte und Lieder, und die Musiker der Schulband studierten die Songs ein, die Schulleiterin Anne Cobbers komponierte.
„Der Hase braucht ein Mikro!“, ruft Cobbers bei der Probe und schwingt sich auf die Bühne der Werner-Jaeger-Halle. Das Mikro ist schnell besorgt, und der Hase legt los, kündigt wichtige Post an: „Hallo, du…“ Tiger und Bär sind im Briefschreibe-Rausch, der Hasen-Postbote schafft die Arbeit kaum. So lustig die Geschichte klingt, in der Tiger und Bär in ihrem Kommunikationseifer nebenbei die Luftpost und das Telefon erfinden, so ernsthaft geht’s zu vor den großen Auftritten.
Mehr als 50 Grundschüler wirken mit, das Musical soll für sie mehr sein als Abwechslung vom Schulalltag: „Musik, Kreativität und musische Förderung sind Schwerpunkte an unserer Schule. Deshalb führen wir in jedem Schuljahr ein Musical auf“, erläutert Cobbers. Moderne Klassiker der Kinderliteratur wie „Jim Knopf“ oder eben die Tiger-Geschichten von Janosch wurden bislang von ihr als Musicals mit peppigen Liedern arrangiert.
Die Aufführungen des Stücks sind heute für Nettetaler Kindergärten, morgen früh für Grundschulen und am Nachmittag für die Familien der Lobbericher Schüler.
Seit Beginn dieses Schulhalbjahres laufen die Proben. Die Schulband studiert die Musik ein, für Drittklässler Max (neun Jahre) am E-Bass ist es eine lockere Übung: „Das klappte alles ganz schnell. Am liebsten würde ich noch mehr spielen, aber in dem Stück wird ja auch viel gesprochen.“
Lene als Tiger und Carlotta als Bär haben die Text-Lernerei gern in Kauf genommen: „Die Vorstellung, dass das Publikum dann Spaß hat, macht alles viel leichter“, sind sich die beiden Zehnjährigen einig.
Cobbers und ihr Kollegium setzen aufs pädagogische Konzept: „Die jahrgangsübergreifende Zusammenarbeit der Schüler, der Ansporn für sonst stille Kinder, aus sich herauszugehen und der gegenseitige Respekt voreinander, ob sie große oder kleine Rollen spielen — darauf kommt es auch an.“