Jaeger-Halle: Sanierung verschoben

Der Umbau beginnt erst im April 2019. Somit kann die komplette Spielzeit noch stattfinden. Auch für die Zeit danach gibt es schon Pläne.

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Nettetal. Das „Rheinische Varieté“, das Zauberkünstler Schmitz Backes alias Michael Backes regelmäßig in Nettetal organisiert, wird auch 2019 noch in der Werner-Jaeger-Halle stattfinden. „Für die Vorstellungen am Freitag, 8. März, und Samstag, 9. März 2019 kann ich noch die Halle nutzen, ehe sie saniert wird“, erklärt der Veranstalter und Künstler. Im Herbst beginnt für die Varieté-Abende der Vorverkauf; bisher diese mit rund 1400 Besuchern ausverkauft.

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Inzwischen steht fest: Die Werner-Jaeger-Halle wird auch für andere Kultur-Veranstaltungen bis Ende März 2019 als Spielstätte dienen. „Wir werden die Halle erst im April ausräumen“, erklärte Kulturamtsleiter Roger Dick auf Anfrage. Damit könne noch fast eine gesamte Spielzeit an dem bekannten Veranstaltungsort in Lobberich zu sehen sein, ehe das Stadttheater von Grund auf saniert wird. Das war zunächst anders geplant: Ursprünglich sollte die Halle nur bis Jahresende genutzt werden. Doch voraussichtlich wird der Beginn der Sanierung von Januar auf Mitte April 2019 verschoben worden.

Ein Grund dafür sind Verzögerungen bei der Ausschreibung, sagt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Für rund sechs Millionen Euro will die Stadt ihr Theater, das auch als Schulaula des gleichnamigen Gymnasiums dient, von Grund auf instandsetzen lassen. Ursprünglich hatte die Verwaltung das Projekt als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) über einen Generalunternehmer abwickeln wollen. Damit wäre aber die angekündigte Förderung von Bundesmitteln hinfällig geworden: Ein Betrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro war dafür in Aussicht gestellt worden. Doch zu den Förderbestimmungen gehört die Vergabe einzelner Gewerke. Deshalb hat die Verwaltung sich dafür entschieden, dieses Kriterium zu erfüllen und die Arbeiten einzeln zu vergeben; die Ausschreibungen laufen.

Für Kulturmatsleiter Roger Dick bedeutet die zeitweise Schließung der Jaeger-Halle, dass er unter geänderten Bedingungen planen muss. „Wir haben in den Stadtteilen unterschiedliche Säle, etwa den Seerosensaal in Lobberich, den Saal in der „Alten Mühle“ in Kaldenkirchen oder bei Kreuels in Breyell“, sagt Dick. Doch keiner dieser Säle verfüge über eine gleichwertige technische Ausrüstung wie die Jaeger-Halle — unter normalen Bedingungen sei dies ja auch nicht sinnvoll. Beispiel Seerosensaal: Dort fehlten die Züge an der Decke, in der Jaeger-Halle gebe es zwölf. Eine Möglichkeit sei das Ausweichen auf untypische Spielorte wie Kirchen oder Aufführungen unter freiem Himmel, etwa am See.

Für Dick ergeben sich daraus unterschiedliche Konsequenzen: Er muss mit unterschiedlichen Spielorten planen, „auch wenn wir nicht in allen Stadtteilen vertreten sein werden“. Zudem wird er die Zahl der Veranstaltungen reduzieren. Während das aktuelle Programm 42 Veranstaltungen zählt, werden es in der Sanierungsphase voraussichtlich 25 sein. Bisher stehen bereits Kindertheater und Kleinkunst fest. Außerdem wird sich die Art des Programms verändern: „Wir werden auf Stücke mit aufwändigen Kulissen verzichten“, kündigt Roger Dick an. Doch auch dafür gebe es spezielle, interessante Anbieter unter den Theatern. Denkbar seinen Aufführungen, die mit überschaubauren Kulissen auskommen oder auch zwei-Personen-Stücke.