4. Kunsttage Kempen: : Altstadt wird Kunst-Meile
Die 4. Kunsttage Kempen werfen ihre Schatten voraus.
Kempen. Die Rede von der Künstlerstadt Kempen geht Volker Rübo leicht über die Lippen. "Die Szene hat sich phänomenal entwickelt", sagt der Kulturdezernent. Der Kunstkreis und die Zahl der Galerien und Ateliers sei enorm gestiegen. "Für eine Kleinstadt wie Kempen ist das außergewöhnlich."
Ins Bild passen da die vierten Kempener Kunsttage, die am 22. März eröffnet werden. "Wir sind guter Hoffnung, dass die Stadt vor Kreativität vibrieren wird", sagt Rübo, der die Kunsttage gestern im Franziskanerkloster zusammen mit beteiligten Künstlern und dem Werbering als Mit-Organisator vorstellte.
An die 70 Künstler werden ab Freitag, 23. März, bis Samstag, 31. März, ihre Werke in Schaufenstern der Werbering-Geschäfte und zum ersten Mal auch der angeschlossenen Gastronomien ausstellen. Fähnchen mit der Aufschrift "Kunstschaufenster" sollen zwischen den rund 60 beteiligten Ladenlokalen als Wegweiser dienen.
Die Kunst selbst darf dabei nicht nur bestaunt, sondern auch gekauft werden. In den ausstellenden Kneipen, Restaurants und Läden liegen entsprechende Preislisten aus.
"Wir hoffen natürlich auch umgekehrt, dass sich die Aktion positiv auf unsere Umsätze auswirkt", sagt Reinhard Stein, Vorsitzender des Werberings. In der Vergangenheit hätten Gastronomen, Einzelhändler und sogar die Filialisten profitiert. Am 25. März ist deshalb auch ein verkaufsoffener Sonntag vorgesehen.
Doch im Vordergrund soll der Kontakt zwischen Künstlern und Besuchern stehen. Auf dem Buttermarkt gibt es am ersten Ausstellungswochenende wieder Gelegenheit, Malern und Bildhauern über die Schulter zu gucken.
Das ist auch beim Atelierrundgang mit Führung am Freitag, 30. März, möglich. Mit mehr als zehn Stationen bietet er mehr als je zuvor. Uhrzeiten und beteiligte Künstler stehen allerdings noch nicht im einzelnen fest.
Sicher ist, dass in den Räumen des Franziskanerklosters etwa 50 Bilder und Geschichten zum Thema Kempen ausgestellt werden. Der Künstler Thomas Niermann hat sie zusammen mit allen vierten Schulklassen der Stadt, insgesamt 400 Kinder, erarbeitet. Die Werke werden zudem in einem Buch, dass der Buch Verlag Kempen herausgibt, veröffentlicht. "Aus stolzen Kindern können selbstbewusste Erwachsene werden", sagt Niermann. Und gleichzeitig sorgt er dafür, dass sich die Macher der Kunsttage keine Nachwuchssorgen machen müssen.
Zum ersten Mal wird zu den Kunsttagen eine Broschüre erscheinen, in der alle beteiligten Künstler vorgestellt werden und die für fünf Euro zu kaufen sein wird. "Wer noch aufgenommen werden will, soll sich umgehend bei uns melden. Wir hoffen vor allem auf unbekannte Gesichter", sagt Klaus Niermann, nach dessen Idee die Broschüre entstanden ist.