Allein unter Japanern: Ein großes Abenteuer
Auslands-Aufenthalt: Alessa Peters bereiste Japan und ging dort für fünf Monate zur Schule. Dabei lernte sie viel über asiatische Kultur.
Lobberich/Japan. Auch einige Tage nach ihrer Rückkehr aus Japan macht Alessa Peters (17) noch "komische" Sachen, wie sie selbst sagt. Da kommt es vor, dass sie mit dem Rad auf der linken Straßenseite fährt oder die Schuhe sofort am Hauseingang auszieht. Fünf Monate war die Schülerin des Werner-Jaeger-Gymnasiums (WJG) im "Land der aufgehenden Sonne".
Mit 14 Jahren begann sich Alessa für die japanische Sprache und Kultur zu interessieren. Im September ging es für sie schließlich in einem zwölfstündigen Flug nach Tokyo.
Nach einem dreitägigen Vorbereitungscamp in der Hauptstadt war sie zunächst für drei Monate bei einer Gastfamilie in Sakado in der Präfektur Saitama im Kantou-Gebiet untergebracht. Als die Gastmutter aus beruflichen Gründen nicht mehr genug Zeit für die Nettetalerin hatte, wechselte sie in eine neue Gastfamilie in Higashimatsuyama. Positiver Nebeneffekt:
Dadurch wurde der Weg zur staatlichen Schule Matsuyama Girl’s High School von zwei Stationen mit dem Zug auf einen 15-minütigen Fußweg verkürzt.
Der Unterricht ging montags bis freitags von 8.50 bis 15.35 Uhr. Nach der Schule besuchen die meisten japanischen Schüler noch Clubs. "Ich habe mich für Karate entschieden, da es ein Teil der japanischen Kultur ist", sagt Alessa. Trainiert wurde an sechs Tagen in der Woche.
In der Schule geht es etwas anders und strenger zu als in Deutschland. Vor und nach dem Unterricht verbeugen sich die Schüler vor dem Lehrer. Ältere Schüler (Senpai) müssen höflich angesprochen werden. Gleichzeitig haben sie das Recht, den jüngeren Mitschülern Anweisungen zu geben.
Auch bei den Mahlzeiten gibt es Rituale. Mit Redewendungen bedanken sich die Japaner vorher und nachher für das Essen: "Itadakimasu" ("ich esse/empfange") oder "Gochisou-sama deshita" ("Es war ein Festmahl"). Logischerweise wurden die japanischen Sprachkenntnisse besser: "Viele Japaner sprechen nicht so gut Englisch. Besonders in der Schule muss man mit den Mitschülerinnen Japanisch sprechen."
Seit kurzem ist Alessa Peters wieder zurück in Nettetal und holt jetzt den versäumten Schulstoff nach. Sie hofft, irgendwann noch einmal Japan besuchen zu können. Bis es so weit ist, schwelgt sie in Erinnerungen. Ihren Japanbesuch hat Alessa im Internet dokumentiert.