Kempen: Bands und Prinzen rocken für Haiti
10.000 Euro brachte das Konzert im Kolpinghaus ein.
Kempen. Die Benefiz-Gala zu Gunsten Haiti im Kolpinghaus war ein voller Erfolg. Runde 10.000 Euro kamen für die Opfer der Erdbebenkatastrophe zusammen. "Eine große Party mit 450 Gästen, bei der jeder seinen Spaß hatte", resümierte Stadtpressesprecher Christoph Dellmans am Sonntag auf Anfrage der WZ.
Die Benefiz-Gala war der Höhepunkt einer außergewöhnlichen Spenden-Aktion, zu der alle Kempener Karnevals-Prinzenpaare aufgerufen hatten. Schon bei seiner Proklamation erklärte sich Kempenes amtierender Prinz Peter I. (Croonenbroeck) bereit, zu helfen: "Wir können hier nicht einfach so feiern, während anderswo hunderttausende Menschen leiden." Gesagt, getan. Fortan ging im Kempener Sitzungskarneval die Spendenbüchse um. "Dabei kamen 1200 Euro zusammen", freut sich Ex-Prinz Uwe Tombeil.
An der Gala beteiligten sich zahlreiche lokale Geschäftsleute und Organisationen. So brachte sich Markus Berg mit der Dekoration ein und der Werbering kümmerte sich um kostenlose Werbung für den Event. Sechs Bands sorgten an diesem Abend für den richtigen Ton.
Den Anfang machte die RememberBand der Musikschule MusicArt und kam sehr gut beim Publikum an. Das ließ sich auf eine bunte Mischung von Musik und Show ein, und empfand es als "gute Gelegenheit, den persönlichen Spaß und den guten Zweck miteinander zu kombinieren", so ein Gast. Das sahen auch Andrea Kunter aus Kempen und ihre Freundin Angelika Hesse aus Issum so: "Wir hatten am Samstag noch nix vor und wollten sowieso noch einmal für Haiti spenden. Deshalb sind wir hier."
Auf der großen Bühne des Kolpingsaals wie auch auf zwei kleineren, extra für diesen Abend aufgebauten Bühnenflächen bestimmte die große Show die Stoßrichtung der Gala. So brachte sich das Jugendblasorchester St. Marien mit dem "Fluch der Karibik" und anderen Stücken mit ein, bevor die Tanzgruppe Shadows und die Firedancers vom Löschzug Kempen die Bühne enterten. Das Fanfaren- und Majorettencorps Blau-Weiß Kempen spielte zackige Töne.
Dessen Schriftführer Uwe Schmidt ersteigerte für 2300 Euro aus privatem Interesse die Bläsergruppe aus Blech vom Rosenmontags-Prinzenwagen 2010 und möchte zumindest den Trompeter der Sieben-Figuren-Gruppe selbst behalten. "Es waren mehrere Leute an den Einzelfiguren interessiert, die können sich gerne bei mir melden", so Schmidt. Als 1966er-Rosenmontagskind (er wurde am 21. Februar geboren) liegt ihm Karneval im Blut.
Karibische Jazzmusik brachten die New Orleans Night Birds mit, und die Fälscher traten mit ihrer bewährten Cover-Rock-Mischung auf. Die Gruppe Goodnight Johnboy machte den Abend komplett. Alle Bands verzichteten auf ihre Gage.