Alte Fotos mit Aha-Effekt

Es gibt ein neues Buch mit Kempener Motiven. Andreas Storz stellt früher und heute gegenüber.

Kempen. Bilder vom alten Kempen ziehen die Massen an: Das hat die Ausstellung der Freiwilligengruppe über die Thomasstadt vor und nach der Altstadtsanierung Ende 2010 gezeigt. „Die Besucher strömten damals ins Rathaus.

Solche Fotos lösen bei den Betrachtern einen Aha-Effekt aus“, erinnert sich Bürgermeister Volker Rübo. Auf diese Anziehungskraft setzt auch der Fotojournalist Andreas Storz, der am Dienstag ein neues Buch präsentierte: „Königreich Kempen“ mit Bildern von 1899 bis heute.

Storz stellt alte und neue Ansichten aus Kempen gegenüber. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf die Altstadt, wie es die Fotogruppe getan hat: „Es sind Fotos aus Kamperlings, Unterweiden, dem Hagelkreuz und natürlich auch aus der Altstadt dabei“, sagt Storz. „Insgesamt etwa 600 Aufnahmen.“ Die neuen Bilder hat er selbst gemacht, die alten hat er aus verschiedenen privaten und öffentlichen Archiven bekommen.

„Da waren die Wege auch zufällig: Als ich zum Fotografieren in Kamperlings unterwegs war, habe ich eine Frau getroffen, die viele alte Aufnahmen in ihrem privaten Archiv hatte.“

Eine große Hilfe war für Storz die Mitarbeit des früheren Museumsmitarbeiters Werner Beckers. „Er konnte viele Bilder zuordnen und hat sehr viel Recherchearbeit übernommen“, sagt Storz. Mit Erfolg: Bei den meisten Fotos und alten Postkarten ergänzen Daten und kleine Anekdoten das Angebot. „Die Arbeit hat mir große Freude gemacht“, sagt Beckers, der auch als Stadtführer und Vorsitzender des Arnold-Chores bekannt ist.

Seit 2006 war der gebürtige Krefelder Storz, der seit zehn Jahren in Kempen wohnt, für das Buch unterwegs. „Ich habe auch sämtliche Feste und Vereinsveranstaltungen fotografiert.“ So finden sich zum Beispiel Bilder von Karneval und St. Martin im Buch.

„Die Veröffentlichung war schon früher geplant. Es kamen aber immer mehr Fotos dazu, die ich auch unbedingt veröffentlichen wollte“, erzählt der Fotograf. Deshalb habe sich das Konzept geändert. Wichtig sei ihm, dass „die meisten der alten Aufnahmen zum ersten Mal in einem Buch zu sehen sind“. Alle Bilder hat Storz noch nicht verarbeitet. „Tönisberg und St. Hubert kommen jetzt nicht vor. Vielleicht gibt es noch ein zweites Buch.“