Kempen Altstadtgeflüster: Koch, Klotz, Könige und Kopfschmerzen
Der Flüsterer berichtet über „Huusgemachte Bratwurst“ und ein Café, das öffnen möchte. Zudem geht’s um Schmitz-Neubau-Gespräche.
Kempen. Frischer Wind weht seit einigen Tagen durchs „Kemp’sche Huus“: Der gebürtige Moerser Florian Hirschmann ist dort der neue Chef. Eröffnung mit geladenen Gästen war am 22. Oktober, seit dem 23. Oktober ist für alle geöffnet. „Ich möchte eine hochwertige, bodenständige und kreative Küche anbieten“, hatte der 31-Jährige, der als Koch schon in Sterne-Restaurants gearbeitet hat, jüngst dem Flüsterer verraten. Was das konkret heißt, ist auf der Speisekarte abzulesen. Da findet sich „Huusgemachte Bratwurst“ ebenso wie „Neuseeländische Lammhüfte“ oder „Wilder Loup de Mer“.
„Eröffnung in Kürze.“ Dieser Satz steht schon lange auf den Schaufenstern des Ladenlokals an der Judenstraße 5 (früher Delikatessen Held). Bereits Anfang Oktober wollte dort das vegan-vegetarische „Café Fiedler — Kuchen und Kohlrabi“ an den Start gehen. Noch fehlt aber der behördliche Segen. „Wir warten täglich auf die Genehmigung der Stadt, endlich starten zu dürfen“, ist mit Datum vom 19. Oktober auf der Facebook-Seite des Cafés zu lesen. Geplant sind Frühstück, ein kleiner Mittagstisch sowie Kuchen und Waffeln.
Der Ärger um die Genehmigung dürfte den Café-Betreibern ganz schöne Kopfschmerzen bereiten. Da kann Fritz Müller ihnen gute Tipps geben: „Hilfe bei Kopfschmerzen — das kreative Kopfschmerzbuch“ hat der 60-Jährige Heilpraktiker sein Buch genannt. Anderthalb Jahre Arbeit stecken in dem Werk — von der ersten Idee bis zum fertigen Text. „Ich möchte den Betroffenen konkrete Hilfen an die Hand geben, mit denen sie lästige Kopfschmerzen endlich in den Griff bekommen“, sagt der Kempener. Das Werk passt bequem auf einen USB-Stick und ist unter anderem bei XinXii, Amazon, Thalia und anderen Vertrieben für 8,99 Euro als E-Book erhältlich.
Wenn Sie mal mit unbekannten Mitmenschen ins Gespräch kommen wollen, brauchen sie sich nur vor die Baustelle der Firma Ralf Schmitz an der Peterstraße zu stellen. Ungefähr 30 Sekunden dauerte es jedenfalls, bis den Flüsterer dort jemand ansprach. „Nee, ist das ein Klotz“, äußerte sich der unbekannte Kempener. Nun ja, über Geschmack lässt sich streiten. Aber tatsächlich wirkt der Bau, in den die denkmalgeschützte Fassade des früheren Hauses Nummer 20 eingearbeitet wurde, sehr wuchtig an dieser Stelle. Noch stärker drängt sich dieser Eindruck auf, wenn man den Rohbau von der Seite aus Richtung Donkring betrachtet. Übrigens haben die Dachdecker auf der Baustelle schon ihre Arbeit begonnen.
Altstadtgeflüster
Zum zehnten Mal hat der Kempener Altstadt-Künstler Roland Ploch den Kalender „Küche & Kunst“ gestaltet. Das farbenfrohe Stück kostet fünf Euro. „Der Erlös wird komplett gespendet“, sagt Ploch. In diesem Jahr geht das Geld an den Krefelder Verein „Sonne, Mond und Sterne“, der schwerkranken Menschen besondere Wünsche erfüllt. Erhältlich ist der Kalender im Ploch-Atelier, Kuhstraße 1 — und bei „die küche“, Kuhstraße 9-10.
Der Werbering hat bei der Fotobox-Aktion zum Handwerkermarkt „Kempener Königinnen und Könige“ gesucht und ist zufrieden mit der Resonanz. An den beiden Tagen wurden über 175 Bilder „geschossen“, 55 davon nahmen an der Facebook-Abstimmung für die drei schönsten Fotos teil. Nun stehen die Sieger fest. Platz 1 erreichte mit 318 „Likes“ das Foto der gebürtigen Kempenerin Eva Daubenspeck-Giri mit Ehemann Ashok Raj Giri aus Berlin. Mit auf dem Bild sind drei Mitglieder der insgesamt fünfköpfigen Familie Eitel: Sohn Sydney, Vater Winfried und Mutter Claudia Eitel. „Mein Mann und ich haben Familie Eitel über unser Spendenprojekt kennengelernt, zu dem wir 2015 nach dem großen Erdbeben in Nepal aufgerufen haben. Seitdem hatten wir regelmäßigen Kontakt“, erklärt Eva Daubenspeck-Giri. Zurzeit konzentrieren sie sich auf die Unterstützung von nepalesischen Schülern in ihrer Ausbildung. „Den Gewinn in Form von Werbering-Gutscheinen möchten wir daher auch dem Projekt zugute kommen lassen. Unser Ziel ist es, im nächsten Jahr noch weitere dauerhafte Patenschaften zu nepalesischen Kindern zu vermitteln, damit ihnen die Möglichkeit für eine gute schulische Ausbildung ermöglicht wird.“ Mit 250 Likes kam das Foto von Susanne Purath aus Kempen mit ihren Freundinnen Birgit Heidrich und Stefanie Schumacher auf den zweiten Platz, der dritte geht an Melina Stein.
Und die Foto-Box-Aktion „Königsthron“ diente noch einem weiteren guten Zweck. 300 Euro kamen für den Deutschen Kinderschutzbund Kempen (DKSB) zusammen. Aufmerksam machen sollte die Aktion auf die neue Kampagne „Königlich Shoppen“ des Kempener Werberings. Die Aktion soll aufgrund der positiven Resonanz bei den nächsten Veranstaltungen wiederholt werden. Beim Weihnachtsmarkt steht dann der vom Werbering neu angeschaffte und mit erheblichen Lieferschwierigkeiten versehene Königsthron endlich zur Verfügung. Beim Handwerkermarkt musste man noch mit einem „Leihthron“ vorlieb nehmen.
Apropos Weihnachtsvorbereitungen: Die Weihnachtsmärkchen sind wieder da. Seit Freitag gibt es sie schon wieder in den Geschäften des Kempener Werberings. Bei jedem Einkauf ab fünf Euro erhalten Kunden in den Mitgliedsgeschäften nun wieder die heiß begehrten Märkchen zum Bekleben der Sammelkarten. Bis zum vierten Adventswochenende werden — wie in den Vorjahren — bei sieben Ziehungen 280 Verzehrgutscheine im Wert von je 35 Euro verlost, bei der Hauptziehung am 7. Januar im Rathaus wieder Geldpreise in Höhe von 5000, 2000 und 1000 Euro sowie zusätzlich 120 Werbering-Geschenkgutscheine im Wert von je 30 Euro. Der Gesamtwert der Preise beträgt 21 400 Euro. Wer noch angefangene Karten aus dem Vorjahr hat kann diese nun voll machen und an der Verlosung teilnehmen können. Die Gewinner werden durch Aushänge in allen Mitgliedsgeschäften und auf der Homepage bekanntgegeben:
www.werbering-kempen.de/ gewinnen.html
Da sah es doch so aus, als würde das Relief von Jupp Rübsam, das einst unter der sogenannten Beamtenlaufbahn zwischen Kreishaus und Franziskanerkloster angebracht war, einen neuen Platz finden. Im Kulturausschuss im Mai gab es viele positive Stimmen zur Mauer neben dem Pfarrhaus an der Judenstraße. Im Nachklang der Sitzung und der Berichterstattung in der Presse, so heißt es nun in der Ankündigung für den Kulturausschuss am 8. November, meldeten sich verschiedene Mitglieder des Kirchenvorstandes bei Propst Thomas Eicker und erklärten ihre Ablehnung. Auch der Propst erklärte, dass er sich bei der Größe des 8,50 Meter lange Kunstwerks den Standort an der Propsteigartenmauer nicht vorstellen könne. Daher ist diese Idee nun Geschichte.
Noch nicht abschließend geklärt ist die Möglichkeit, das Relief von Jupp Rübsam an der Stadtmauer am Spülwall aufzubauen. Zum einen steht die Stellungnahme der Denkmalbehörde noch aus. Zum anderen steht der Bau des Regenrückhaltebeckens nicht nur unter dem Parkplatz am Viehmarkt, sondern auch unter der Fläche des provisorischen Parkplatzes und darüber hinaus an, die eine Veränderung des Grüngürtels in diesem Bereich nach sich ziehen wird. Daher will die Verwaltung die Stellungnahme der Denkmalbehörde abwarten und mit dem Grünflächenamt darüber sprechen, wie eine mögliche Anbringung des Reliefs in die Neugestaltung des Grüngürtels am Spülwall einzubinden ist.