Dort spitzte sich die Vorstandskrise zu: Vorsitzende Inge Siegel, Geschäftsführer Detlef Päplow und Kassierin Brunhilde Wiese stehen nicht mehr für Posten im Verein zur Verfügung. Siegel, die zehn Jahre dem Club vorgestanden hatte, will sogar aus dem Verein austreten.

Aus dem bisherigen Vorstandsteam bleibt lediglich die zweite Vorsitzende Anne Claaßen übrig, die schon seit vergangenem Jahr für die Organisation des Radklassikers "Rund um die Burg" verantwortlich ist.

Claaßen wird den Vorsitz bis zum Frühjahr kommissarisch übernehmen. Dann will sie sich bei einer Mitgliederversammlung zur neuen Chefin wählen lassen. "Ich sehe die Krise gelassen und bin zuversichtlich, dass wir da wieder rauskommen", sagt Anne Claaßen mit unserer Redaktion.

Für die Mitarbeit in einem neuen Vorstandsteam habe sie bereits Zusagen von vier Personen. "Die alten Zöpfe sind jetzt abgeschnitten und wir blicken nach vorn."

Mit den "alten Zöpfen" spielt sie auf die Ex-Vorsitzende Inge Siegel an, die Claaßen vorgeworfen hatte, zu wenig im Verein bewegt zu haben. Laut Siegel hat Claaßen sich nicht ausreichend um neue Mitglieder und vor allem junge Sportler bemüht.

"Davon kann keine Rede sein. Ich habe Konzepte vorgeschlagen - unter anderem ein Programm, um an den Schulen neue Mitglieder zu werben", kontert Claaßen. Diese Konzepte seien von ihren Vorstandskollegen nicht angenommen worden.

Jetzt will die Tochter von Kempens Rad-Urgestein Heinz Claaßen aber voller Tatendrang an die Arbeit gehen: "Wir werden neue Mitglieder gewinnen." Drei Neuanmeldungen gab es bereits am Versammlungsabend. Und auch die Zukunft des Rennens "Rund um die Burg" ist gesichert.

"Das Konzept ohne Profifahrer ist in diesem Jahr aufgegangen", sagte Claaßen. "Daran wollen wir festhalten." Trotz des schlechten Wetters sei die Veranstaltung im Oktober mit Amateur-, Kinder- und Einlagerennen "ein voller Erfolg" gewesen.