Ansturm auf die Freibäder

Die Hitze zog die Leute in Kempen und Grefrath am Wochenende ins kühle Nass.

Kempen/Grefrath. An heißen Sommertagen gibt es für viele nur eines: ab ins Freibad. Die Hitze zog am Wochenende viele Badegäste zum Aqua-Sol nach Kempen und in das Grefrather Freibad Dorenburg. Das Bad in Kempen war schon am Freitag besonders gut besucht: „Durch die Hitze der letzten Tage hatten wir definitiv mehr Gäste als sonst“, sagt Heiko Wolf, Mitarbeiter des Aqua-Sol. Platzprobleme gibt es an solchen Tagen auf der Liegewiese nicht, jedoch sind viele Besucher durch die Temperaturen genervt. Wolf: „Die Badegäste sind aggressiver als sonst. Wenn man zum Beispiel darauf hinweist, dass nicht vom Beckenrand gesprungen werden darf, gibt es gleich Diskussionen.“

Dazu kommt, dass es im und auch rund ums Aqua-Sol Baustellen gibt. Die Duschen im Innenbereich werden saniert, daher sind nur die Duschen im Sole-Bereich geöffnet. Die Arbeiten haben Auswirkungen auf die Außenduschen: „Der Wasserdruck reicht wegen der Sanierung nicht immer für draußen“, so Wolf. „Bei 36 Grad und mehr“ werde daran schon mal Anstoß genommen. In zwei bis vier Wochen soll alles wieder wie gewohnt funktionieren.

Die Sperrung der Berliner Allee mache keine größeren Probleme, Parkplatzmangel gebe es eigentlich auch nicht. „Leider werden trotzdem immer wieder die Rettungswege zugeparkt. Die Autos müssen dann abgeschleppt werden“, erklärt der Schwimmmeister.

Wem die heißen Temperaturen noch nicht ausreichen, der kann sich im Solebecken aufwärmen. Dafür nehmen manche sogar eine weite Anfahrt in Kauf: „Meine Schwester hat mir das Freibad empfohlen. Sie findet es sehr attraktiv für Kinder, weil man auch in den Innenbereich schwimmen kann, falls es zu kalt wird oder regnet“, erzählt Seyda Kadioglu aus Duisburg.

Im Freibad Dorenburg in Grefrath sind etwas kühlere Temperaturen aber auch kein Problem, denn im Kinderbecken ist das Wasser konstant 29 Grad warm. Das große Becken ist mit „kälterem Nass“ gefüllt und verspricht Erfrischung. Trotzdem brachte die Hitze die Stimmung hier und da zum Kochen. „Wenn freundlich auf etwas hingewiesen wird, sind schnell alle aggressiv. Wir selber leiden ja auch unter der Wärme, aber man muss für Ordnung sorgen“, sagt Schwimmmeister Jörg Tichelkamp.

Auch in Grefrath werde die Krankenwagenzufahrt regelmäßig zugeparkt, obwohl durch den nahe gelegenen Parkplatz am Eisstadion zusätzliche Stellplätze gegeben seien. Tichelkamp: „Die Leute wollen immer besonders schnell ins Wasser springen, werden dann aber schnell wieder ausgerufen, um das Auto wegzustellen.“

Angriffslustig sind bei der Hitze aber nicht nur einige Badegäste. „Wespen und Bremsen sind besonders aggressiv. Es kommen immer wieder Leute mit Insektenstichen zu uns.“ An Tagen, an denen es sich draußen besser aushalten lässt, gehe es aber eher entspannt zu. Dann herrsche in Grefrath eine „familiäre Atmosphäre“. Tichelkamp: „Wir kennen viele der Kinder, die hier schwimmen. Einige bekommen von ihren Eltern den Eintritt bezahlt und wollen dann hier Müll aufsammeln, damit sie sich später im Gegenzug Süßigkeiten oder Pommes holen können.“