Grefrath Austausch für Unternehmer
Rund 40 Gäste kamen zum Frühstück der Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU.
Grefrath. In Grefrath rücken jetzt Handwerker, Einzelhändler und Dienstleister näher zusammen, um die Gemeinde voranzubringen. Nachdem sich kürzlich die Werbegemeinschaft „Grefath InTakt“ formiert hat, zeigten jetzt Vertreter von Handel und Wirtschaft durchaus Interesse, daran weiterzuarbeiten. Erstmals fand auf dem Lenkeshof in Grefrath ein Unternehmerfrühstück statt. „Wir sind mit der Resonanz mehr als zufrieden“, sagte eingangs der Kreis-Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU, Maik Giesen (Tönisvorst), der dazu eingeladen hatte. Fast 40 Gäste waren gekommen, darunter unter anderem Vize-Bürgermeisterin Kirsten Peters, Karin Drabben vom Unternehmerkreis Kempen (UKK) und MIT-Landesgeschäftsführer Stefan Simmnacher (Willich).
Neben Maik Giesen war auch Grefraths CDU-Parteivorsitzender Dietmar Maus ein großer Befürworter des Unternehmerfrühstücks gewesen. Schon im vergangenen Jahr hatte Maus geäußert, bald konkret über die Gründung einer MIT Grefrath nachzudenken: „Weil sich Vertreter der lokalen Unternehmerschaft von der Verwaltung vernachlässigt fühlen, so hätte es schon lange für den Handel einen Ansprechpartner bei der Verwaltung geben müssen.“ Es dürfe nicht mehr so sein, dass die Verwaltung nur dann reagiert, wenn es zu spät ist, wenn beispielsweise Betriebe schließen müssten. Man brauche daher einen Kümmerer bei der Verwaltung, die bei dem Frühstück aber bewusst nicht eingeladen worden war.
An vier großen Tischen kamen die Gäste ab 8 Uhr morgens ins Gespräch, äußerten sich auch kritisch. Wie Helmut Thönes, Vorstand der Volksbank Kempen-Grefrath: „Es war mir in den vergangenen Jahren in Grefrath zu ruhig, jeder hat für sich alleine gekämpft. Das muss besser werden.“ Thönes war kürzlich zum Geschäftsführer von „Grefrath InTakt“ gewählt worden.
Als Einstieg sprach vorab Heike Werner, Steuerberaterin aus Krefeld, über die Neuerungen bei der Digitalisierung von kaufmännischen Geschäftsabläufen. „Gerade dieses Thema hat mich interessiert“, sagte Friseurmeisterin Ayse Berdibey, die ihren Salon an der Hohe Straße in Grefrath hat. Es war aber auch eine Möglichkeit zum Austausch. Barbara Schoenmackers verkauft ebenfalls an der Hohe Straße hochwertige Uhren und edlen Schmuck: „Wir sind zwar Nachbarn, aber haben sonst kaum Zeit, ins Gespräch gekommen.“
So sahen es auch andere. Klaus Weirich, der vor etwa vier Jahren die Berufskleiderfabrik von Hugo Josten an der Lobbericher Straße übernommen hatte, meinte: „Ich komme selbst aus Düsseldorf, möchte natürlich auch mehr mit den hiesigen Unternehmern ins Gespräch kommen, denn es ist unser aller Interesse, dass Grefrath vorankommt.“
Dietmar Maus war ob der guten Resonanz überzeugt davon, dass es bald zur Gründung einer MIT Grefrath kommen könnte: „Wir wollen aber nichts übers Knie brechen.“ Maik Giesen kündigte dazu an, dass es in diesem Jahr erst noch zwei weitere Unternehmerfrühstücke gebe.
Helmut Thönes befürwortete einen Zusammenschluss. „Durch einen Verbund kann sich Grefrath viel besser positionieren, hier ist Zeit vertan und in der Vergangenheit ganz schön geschlafen worden.“ Auch könne man vielleicht gezielter etwas unternehmen, um dem Mangel an Ausbildungsplätzen und Nachwuchs entgegenzuwirken.
Nach etwa eineinhalb Stunden gingen die Dienstleister, Handwerker und Einzelhändler an die Arbeit. Viele hatten neue Gesprächspartner kennengelernt, so manche Visitenkarte wurde ausgetauscht.