Bürgermeister: Volker Rübo legt den Amtseid ab
Volker Rübo stellte Baugebiete in allen Stadtteilen in Aussicht.
Kempen. „Ich wünsche uns, dass wir die Parteipolitik in den Schubladen lassen.“ Mit diesen Worten eröffnete Altersvorsitzender Otto Birkmann (CDU/72) gestern die sechsjährige Legislaturperiode des neuen Kempener Stadtrates. „Ich bin mir sicher, dass wir alle nur das Beste für Kempen wollen.“
Das will auch der wiedergewählte Bürgermeister Volker Rübo, wie er in seiner Rede nach dem Amtseid zum Ausdruck brachte. „Nach einem aufregenden Wahlabend durfte ich nun zum zweiten Mal den Amtseid ablegen“, sagte Rübo. Er wolle ein Bürgermeister für alle Kempener sein: „Meine Politik soll auch denen gelten, die mich nicht gewählt haben.“ Mit 50,85 Prozent setzte sich Rübo am 25. Mai gegen sechs andere Kandidaten durch. Diesen Umstand erwähnte der Verwaltungschef noch einmal: „Ich würde mir wünschen, dass sich die Parteien künftig auf weniger Kandidaten einigen könnten. Das würde das Profil der einzelnen Bewerber schärfen.“
Rübo machte deutlich, dass er gemeinsam mit allen Ratsmitgliedern Kempen weiterentwickeln will. „Dabei ist hilfreich, dass wir nicht aus einer Position der Schwäche handeln müssen“, so der Bürgermeister.
Im Vergleich zu anderen Kommunen gehe es Kempen gut. Damit das so bleibt, müssten aber große Herausforderungen gemeistert werden — an erster Stelle der demografische Wandel. Um die Einwohnerzahl stabil zu halten, müsse neuer und attraktiver Wohnraum geschaffen werden. Dafür stellte Rübo Neubaugebiete „in allen Stadtteilen“ in Aussicht. „Dabei werden wir auch bezahlbare Mietwohnungen berücksichtigen“, griff der Bürgermeister ein Wahlkampfthema auf.
Volker Rübo möchte ein „geerdeter Bürgermeister“ sein. „Ich bin einer von Ihnen. Ich habe keinen Smoking und keinen Dreireiher“, sagte der 55-Jährige, dem die „bequeme Jeans“ nach eigener Aussage besser gefällt.
Neben Rübo sitzen in den kommenden sechs Jahren 44 Politiker im Rat. Die CDU hat 20 Sitze, die SPD elf. Es folgen die Grünen mit sechs, die FDP mit drei sowie die Freien Wähler Kempen (FWK) und die Partei Die Linke mit jeweils zwei Sitzen. Deren Vertreter, Günter Solecki und Heidi Karilvans, begrüßte Rübo besonders: „Mit Ihnen wird der Rat bunter. Herzlich willkommen und auf gute Zusammenarbeit.“
Neben den Neulingen der Linken erlebten gestern zwölf weitere Ratsmitglieder ihre Premiere: Bernd Fröchtenicht, Christian Drabben, Carsten Höner, Andreas von Brechan, Jochen Houben, Georg Funken, Willi Stenhorst, Peter Josef Coenen (alle CDU), Martina Güldenbog, Renate Schmitz, Birgit Halbach (alle SPD), Nicole Neuhaus (Grüne). Nicht dabei war gestern Bernd Lommetz (FDP), der derzeit als Fan die deutschen Fußballer in Brasilien unterstützt.