Kempen Buntes Licht gegen abendliche Tristesse
Hübsch illuminiert ist die Rückseite von Haus Erckelentz. Weiter geht es um Musik und eine irische Tradition.
Kempen. Wasser haben wir in den vergangenen Tagen ja reichlich „eingeschenkt“ bekommen: Mit langanhaltendem Regen und Kälte hat sich der Herbst in der Altstadt breit gemacht. Es wird also Zeit, Abschied von einigen lieb gewonnenen Sommer-Attributen zu nehmen. So hat das Eiscafé Brustolon die Zahl seiner Stühle auf dem Buttermarkt deutlich reduziert und stattdessen die Wärmelampen unterm Schirm angeworfen. Die Blumenampeln an den Laternen sehen teils ganz schön ramponiert aus — oder wurden gleich vollständig abgehängt. Und auch die Brunnen haben offenbar ihren Betrieb für dieses Jahr eingestellt und gehen in den Winterschlaf. Zumindest der Georgsbrunnen gibt keinen Tropfen mehr von sich, hat der Flüsterer festgestellt.
Buntes Licht in dunkler Zeit
Die dunkle Jahreszeit hat auch ihre schönen Seiten. Das zumindest ging dem Flüsterer durch den Kopf, als er vor einigen Tagen an der Rückseite von Haus Ercklentz an der Orsaystraße vorbei schlenderte. Diese wurde nämlich durch ein farblich ständig wechselndes Licht hervorgehoben. Wie im Lokal zu erfahren war, kann die Beleuchtung ganz unterschiedlich eingestellt werden — und an diesem Abend hatte man sich mal für die farbige Variante entschieden. Schön aussehen tut es allemal.
Bunte Beleuchtung wie beim Haus Erckelentz, das können die Kempener Lichtspiele am Buttermarkt schon länger. Und ihre weibliche Kundschaft begeistern. So geschehen bei „Ladies first“ mit „Bridget Jones’ Baby“. 200 Damen und drei (!) Männer amüsierten sich bei der Verfilmung prächtig. „Wir haben das Lachen bis in dien Vorraum gehört“, flüsterte Theaterleiter Assaf Imad. Und das habe sicherlich nicht nur am Gratis-Gläschen Sekt gelegen. Oder den Pralinen — Karamell und Eierlikör — von Manfred Oomen (Café Peerbooms). Auf die eine hatte er das Konterfei von Bridget Jones gezaubert. dazu gab es als weiteres Geschenk einen Parfümzerstäuber der Parfümerie Piper. Zurück zum Film. Den hätten die Damen als „witzig und was fürs Herz“ bezeichnet, so Imad. Der leider nicht verraten wollte, wer denn nun der Vater des Babys von Bridget (Renée Zellweger) ist — Patrick Dempsey oder Colin Firth.
Eine bittere Pille musste in dieser Woche Juwelier Achim Martens schlucken. Sein Ladenlokal am Studentenacker wurde für längere Zeit lahm gelegt. Grund: Ein Stromausfall hatte das jüngst komplett renovierte Geschäft außer Gefecht gesetzt. Drinnen blieb es dementsprechend duster, ein Aushang an der Tür informierte die Kunden über die Zwangs-Schließung. Der Schaden war offenkundig nicht ganz einfach zu beheben: Die Kempener Stadtwerke und die Firma Hamelmann rückten mit schwerem Gerät an, um vor dem Seiteneingang auf die Suche nach einem Leitungsfehler zu gehen. Erst nach Stunden war das Ganze behoben.
Ganz schön ins Grübeln könnten die Teilnehmer beim „Table Quiz“ kommen, das am Montag, 7. November, zum mittlerweile 50. Mal in der Altstadt über die Bühne geht. Die Veranstaltung geht auf eine alte irische Tradition zurück, die Janna Bailey, selbst Irin, vor vier Jahren nach Kempen gebracht hat. Christoph Werfers vom „Mauli’s“, Peterstraße, war damals zwar zunächst skeptisch, hatte aber den Mut, als neuer Kneipier mal etwas auszuprobieren. Beim ersten Mal kamen schon 40 Leute, die Zahl verdoppelte sich schnell. Einige Team sind seit Anfang an dabei. Das Jubiläum, das am 7. November ausnahmsweise im „Falko“ am Buttermarkt über die Bühne geht, soll mit außergewöhnlichen Runden, Überraschungen und einem Jackpot groß gefeiert werden. Dieser wird von den Kneipiers verdoppelt und gespendet, falls er am Abend nicht geknackt wird. Wer Lust bekommen hat, sich das Ganze mal anzusehen: Los geht’s um 20 Uhr, besser ist es aber, deutlich früher zu kommen, da es erfahrungsgemäß ab 19 Uhr schnell voll wird.
Schätze gibt es beim „Table Quiz“ sicher nicht zu gewinnen — eine „Schatzinsel“ gibt es aber ganz in der Nähe am Studentenacker. Inhaber des neu eröffneten Geschäfts ist Jürgen Kaiser, der vielen Kempenern mit seinem Angebot bekannt vorkommen dürfte: Bis Anfang der 2000er Jahre führte er unter dem gleichen Namen einen Laden an der Ellenstraße. Genau genommen führte er eine „Insel-Kette“: Den ersten Laden unter dem Namen „Schatzinsel“ eröffnete er 1989 in Krefeld, in seinem Heimatort Grefrath führt er ein solche Geschäft an der Hohe Straße. Drei Jahre versuchte Kaiser, auch in München Fuß zu fassen, nun aber ist er „aus Liebe zur schönen Stadt Kempen“ wieder zurückgekehrt. Das Sortiment hat er mittlerweile erweitert: Neben Schmuck führet Jürgen Kaiser auch Mode und Accessoires, Schuhe und Handtaschen. „Eben alles für die Frau“, sagt er. Auch ausgefallene Firmen wie „cream“ aus Dänemark habe er dabei im Angebot.
Wir gehen einmal um die Ecke und schauen in die Kirchstraße hinein. Dort findet sich derzeit in Höhe der Osteria Campunni ein interessantes Provisorium: Drei Treppenstufen sind dort mit einer Teerauflage zur Rampe umgebaut worden. Hintergrund: Weil derzeit die lange defekte Polleranlage am Kirchplatz repariert wird, ist dort die Zufahrt gesperrt. Für Rettungsfahrzeuge wurde deshalb die Notfall-Zufahrt eingerichtet. Eine Art Vlies unter dem Teer soll offenbar dafür sorgen, dass die Rampe später problemlos wieder beseitigt werden kann.
„Rock around the November — Go Music 2016“ heißt eine rockige Konzertreihe, die von Bassist Martin Engelien ins Leben gerufen wurde. Bekannt ist er unter anderem als Bassist der „Klaus Lage Band“ mit dem Lied „1000 und 1 Nacht“. Kern der Konzertreihe ist, dass Engelien als Bassist immer gemeinsam mit wechselnden Musikern auftritt, die zu den erlesensten Künstlern der nationalen und internationalen Musikszene zählen. Am 9. November gastiert er im Irish Pub „The Whistle“ an der St. Huberter Straße 20. Mit dabei sind neben Engelien auch Sängerin und Pianistin Svenja Schmidt, Gitarrist und Sänger Glen Turner sowie Marco Breidenbach an den Drums. Ab 19.30 Uhr versprechen die Musiker einen turbulenten Konzertabend.