Meinung Das muss man erklären

Eine Stadt wie Kempen wird in Kürze Millionen investieren, um Wohnungen für Flüchtlinge zu bauen. Währenddessen stehen große Unterkünfte des Landes — wie in Viersen oder Stenden — leer. Was auf den ersten Blick schwer verständlich ist oder gar nach einer Verschwendung von Steuergeldern klingt, ist aber aus der Perspektive der Behörden nicht anders zu regeln.

Umso wichtiger ist es, dass Politiker und Verwaltungen den Bürgern immer wieder erklären, was hinter diesen Projekten steckt.

Die Unterkunft im Viersener Kaiser’s-Hochhaus hält das Land vor, falls die Flüchtlingsströme wieder zunehmen. Aus dieser Unterkunft würden die Menschen dann auf andere Kommunen verteilt, wo sie langfristiger untergebracht werden können. Und genau für die Menschen wird die Stadt Kempen nun am Schmeddersweg Wohnungen bauen. Es handelt sich dabei um Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie Syrien oder Afghanistan, die eine sogenannte Bleibeperspektive in Deutschland haben. Sie müssen während ihres Asylverfahrens langfristig untergebracht werden. Und ein großer Teil dieser Menschen wird in Zukunft Wohnungen brauchen.

Daher kann zum Beispiel die Stadt Kempen nicht so einfach Quartiere in anderen Kommunen anmieten, wie es unter anderem die FDP jüngst gefordert hat. Das Verfahren bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen lässt dies so nicht zu. Die Politik muss diese Prozesse besser erklären, damit keine Ressentiments geschürt werden.