Das Ortsbild von Lobberich geprägt
Nachruf: Der Architekt Rudolf Kilders starb im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit.
Nettetal. Rudolf Kilders ist tot. Der am 23. März 1929 in Kempen geborene Architekt verstarb nach längerer Krankheit. Mit seiner Frau Ursula trauern vier Kinder, Schwiegerkinder und Enkel. Die Beisetzung erfolgt auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Familien- und Freundeskreis in Lobberich.
Insbesondere in den 60er- und 70er-Jahren prägte Kilders Lobberich. Von ihm stammen viele Gebäude: Das Sonnenhaus (Friedensstraße) und die erste Nachkriegs-Passage (jetzt Deutsche Bank, Hochstraße) sorgten für Gesprächsstoff. Nach seinen Entwürfen wurde 1969 das Schulzentrum Lobberich mit Doppel-Sporthalle zwischen Süchtelner Straße und Ingenhovenweg gebaut. Die Architektur und das Nachtspeicher-Energiekonzept wurden damals mit einem Bundespreis ausgezeichnet. Viel Beachtung fand seine Kunst am Bau wie etwa die östliche Außenwand der Sporthalle.
Die städtebauliche Entwicklung des gesamten ehemaligen Lobbericher Bruch zwischen Burgstraße, Im Hoverbruch und Robert-Kahrmann-Straße wurde von ihm mit Flachdach-Patio-Häuser, Hauptschule und Turnhalle geprägt. Auch die Werner-Jaeger-Halle (1972) und die große Erweiterung des Werner-Jaeger-Gymnasiums (1978) wurden von ihm geplant. Seine Handschrift trägt auch der Kreisverkehr "Am Stern": Er entwarf 1997 für die Mittelinsel die Stelen als Symbol für die sechs Stadtteile.
Rudolf Kilders wohnte anfänglich in dem von ihm entworfenen Haus im Sassenfeld am Ferkesbruch, danach viele Jahre in einem Patio-Bungalow am Ingenhovenweg. Seit Ende der 90er-Jahre wohnte er in Kaldenkirchen am Entenpfad15.