Krämerlatein als Hobby

Henese Fleck: Der Heimatverein feiert Geburtstag. Gepflegt wird vor allem die „schöne Sprache“.

Breyell. 55 der insgesamt 70Mitglieder konnte Werner Korzikowski, Vorsitzender des Breyeller Heimatvereins "Henese Fleck", zur Geburtstagsfeier im Hinsbecker Restaurant "Haus Bey" begrüßen. Er meinte, die Zahl 70 sei zwar kein "rundes Jubiläum", aber für den Verein, der sich der Heimatgeschichte, dem Brauchtum und vor allem der Pflege der "schönen Sprache" Henese Fleck verschrieben habe, ein Grund zu feiern.

Nach "Haus Bey" sei man gefahren, weil das Restaurant seit gut drei Jahren vom "Henes Knöle" Frank Veikes geführt werde. Der habe von seinem Vater Helmut, einem langjährigen Mitglied, Freude an Heimatgeschichte und Sprache vermittelt bekommen.

Korzikowski erinnerte, dass sich vor 70 Jahren Bürger im vor 50Jahren abgerissenen Lokal Heinrich Dammer (später Verbockett, Lobbericher Straße, gegenüber Stadtbücherei) zur Gründung des Vereins trafen. Ziel war das Erlernen und der Erhalt der Breyeller Händlersprache, das Krämerlatein oder "Henese Fleck".

Die Gründer waren Willi Siemes, Heinrich Dammer, Willi Lienen, Heinrich Hahnen, Heinrich Zoers, Heinrich Küppers, Heinrich Hauser, Willi Gerads, Max Thofondern, Josef van de Weyer, Heinrich Anstötz, Karl Hendriks, Heinrich Bongartz und Ernst Lepelmanns. Etwa die Hälfte der Anwesenden war aus Schaag. Heute noch sind viele Schaager im Heimatverein aktiv.

Korzikowski verlas aus dem Gründungsprotokoll: "Henese Knölen, en de Herkestent von den Blaach Heinrich Dammer" (Freunde der schönen Sprache im Gasthaus des Mannes Heinrich Dammer). "Hitschen hucken de Bengkten, öm den Henese Flek te holen" (Hier bleiben die Menschen um die Schöne Sprache zu sprechen) "Vör holen dat dat Knökel kos" (Wir wissen, dass das viel Arbeit machen wird")

Bei der Geburtstags-Feier war man sich einig, dass die Henese-Sprache weiterentwickelt werden sollte. So gab es beim Erstellen des ersten Wörterbuches noch keine Dampflokomotive. Das kam nach dem Bau der Eisenbahn hinzu: "Fonkeschütt". Nun soll bald ein Begriff für "Golfplatz" entwickelt werden.