Hinsbeck: Fakire und Clowns in Aktion

21 Kinder haben in nur einer Woche ein komplettes Programm einstudiert. Die Premiere begeisterte die Besucher.

Hinsbeck. "Vorhang auf!" und "Manege frei!" hieß es am Samstag nach einer Woche intensiven Übens für die jungen Artisten aus der Hinsbecker Jugendherberge. 21 Kinder zwischen sieben und elf Jahren hatten mit ihren Betreuern den Zirkus "Grazifüki" auf die Beine gestellt - das Wort-Monstrum bedeutet "Grandioser Zirkus für Kinder".

In den Zuschauersesseln des 180 Personen fassenden Zirkuszelts auf dem Jugendherbergs-Gelände sitzen bei der Gala-Vorstellung dann vor allem Eltern, Omas, Opas und Geschwister, die die grandiose Schau mitverfolgen. Beim anfänglichen "Toi-Toi-Toi" noch etwas nervös, erobern die Nachwuchs-Fakire, Clowns und Akrobaten schnell die Arena und die Herzen ihres Publikums.

Den Anfang macht Dominik auf dem 1,80 Meter hohen und nur 5 Zentimeter breiten Schwebebalken. Ihm folgen die anderen sieben Mitglieder der Artistengruppe "Die Jump-Ups". Sie legen die fünf Meter lange Strecke in luftiger Höhe vorwärts und rückwärts, auf allen Vieren, sich drehend, auf einem Bein oder jonglierend zurück.

Zwischendurch bauen die gelenkigen Jungen und Mädchen nicht nur dreistöckige Pyramiden, sondern sogar die Tower-Bridge aus ihren Körpern.

Bei spannungsgeladener Musik kündigt Moderator Dirk Windbergs den dramatischen Höhepunkt der Vormittags an: Die "Fakinis", die in bunten Gewändern wie ihre indischen Vorbilder barfuß über Scherben und Nagelbretter laufen können.

"Das sollte man zu Hause nicht nachmachen", betont Patrick Dormels, der die jungen Fakire auf ihre Show vorbereitet hat: "Zuerst mussten wir Vertrauen aufbauen; auch Materialkunde gehörte zum Üben dazu". Unter seiner Anleitung können die Furchtlosesten nun sogar Feuer schlucken, spucken und zur Begeisterung der rund 40 Zuschauer auch scheinbar Flammen aus anderen Körperöffnungen schlagen lassen.

Für unterhaltsame Zwischeneinlagen sorgen darüber hinaus die frechen Clownolinos, die immer alles besser wissen und die Anwesenden mit einem entlaufenen Raubtier in Angst und Schrecken versetzen - bis sich herausstellt, dass es sich bloß um eine Tigerente handelt. Außerdem werden Kunststücke mit Tüchern, Tellern und Diabolos vollführt, und auch die zerstochene Jungfrau in der Holzkiste darf natürlich nicht fehlen.

Donnernder Applaus verabschiedet die jungen Zirkuskünstler, die nicht nur gezeigt haben, was man alles innerhalb nur einer Woche einstudieren kann, sondern auch die wichtigste Künstlerregel verinnerlicht haben: Wenn etwas nicht klappt, lächeln und weitermachen.