Die Peperoni von nebenan
Offene Gartenpforte: Gisela Bellards-Cremer aus Breyell und Christa Brüggemann aus Lobberich öffnen zum ersten Mal ihr heimisches Grün.
Breyell/Lobberich. Hunderte Besucher lockte die Aktion "Offene Gartenpforte" in Nettetal an. Zum ersten Mal mit von der Partie waren Gisela Bellards-Cremer in Breyell und Christa Brüggemann in Lobberich.
Feuerbohnen, Pastinaken und vor allem Rattenschwanzradieschen waren die viel bestaunten Besonderheiten im bäuerlichen Haus-, Gemüse- und Kräutergarten von Gisela Bellards-Cremer, die vor 28 Jahren von Duisburg an die Schulstraße zog. Sie konnte mit einer Breyeller Besonderheit aufwarten:
Zu den Häusern in den Hang- und Tal-Lagen gehörten der Nutzgarten "vor dem Haus und über die Straße" ebenso wie der Wohngarten hinterm Haus. Erhalten sind diese Gartenformen noch in der Mühlenbach-Aue von Fongern und Felderend und- nicht so bekannt, weil keine Durchfahrtsstraße- im Tal des Natter Grabens in Schmaxbruch und Schulstraße.
Im Wohngarten präsentierte Bellards-Cremer schattige Plätze unter Kiwi-Blättern, Rhododendron-Baum, Klettertomaten, bunte Stauden, Rosen, einen kleinen Wasserfall und Springbrunnen sowie selbst modellierte Objekte aus Beton und Ton.
Wie sie denn an die Rattenschwanz-Radieschen gekommen sei, wollten Besucher immer wieder wissen. "Durch Tausch bei der Pflanzenbörse auf dem Naturschutzhof", verriet sie. Sie versprach: "In diesem Jahr werde ich dort Samen zum Tausch anbieten." Und sie hielt die kleinen grünen Hülsenfrüchte zum Naschen bereit. Bellards-Cremer: "Ich verfeinere damit Salat und Kräuterquark."
Zur Entdeckungsreise lud Christa Brüggemann in ihren etwa 200 Quadratmeter Reihenhausgarten in Lobberich, Wevelinghover Straße146a, ein. Der Zugang führte über einen grau gepflasterten Garagenhof ins "La vie en Rose".
Schon die nutzgärtnerische Vielfalt im schmalen Kräuterbeet am Westrand des Garagenhofes lockte Besucher: Peperoni, groß und klein, rot, grün und gelb, dazu hohe Tomaten- und Selleriesträucher, ein Kartoffelstrauch.
In der Garage zeigte Brüggemann Handgemachtes wie Küchentücher mit Spitze, Puppen, Holzarbeiten, Decken für kühle Tage, zudem Marmeladen und Gelees nach Rezepten ihrer französischen Oma aus dem Elsass.
Christa Brüggemann erzählte: "Vor dreieinhalb Jahren zog ich nach Lobberich. Da bestand dieser Garten aus Schutt und Asche." Als erstes stellte sie den Rosen-Rundbogen auf, um den jetzt grüner Efeu rankt.
Es gibt einen kleinen Bach, der aber kein Wasser führt, sondern mit Kieselsteinen gefüllt ist. Darüber führt eine Holzbrücke. Ein Springbrunnen lädt zum Entspannen ein. Zudem gibt es Kräuter, Rosen, Rasen und Lavendel.